Pflegegelderhöhung statt Pensionserhöhung

Die Realisierung von neuen Modellen im Rahmen der Pflegedebatte ist ein Gebot der Stunde!

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In einem Interview mit den „Salzburger Nachrichten“ forderte der Behindertensprecher der ÖVP, Dr. Franz-Joseph Huainigg, dass heuer auf eine Pensionserhöhung zugunsten pflegebedürftiger Menschen verzichtet werden sollte. Die ÖAR schließt sich dieser Forderung vollinhaltlich an. Rückenstärkung kommt auch vom Sozialrechtsexperten Dr. Wolfgang Mazal.

88 % aller BundespflegegeldbezieherInnen in Österreich sind über 60 Jahre alt. Dr. Klaus Voget, Präsident der ÖAR, differenziert den Vorschlag Huaniggs und regt an, dass die PensionistInnen auf 0,1 Prozent der Pensionsanpassung verzichten sollen. Daraus ergibt sich folgendes Rechenmodell: Die Pensionskommission der Regierung hat eine Pensionserhöhung von 1,5 Prozent vorgeschlagen.

Voget: „Rechnerisch blieben rund 30 Millionen Euro für die Valorisierung des Pflegegeldes über, wenn die Erhöhung nur 1,4 Prozent betragen würde. Davon profitiert auch die ältere Generation, denn viele Pensionistinnen und Pensionisten können keine entsprechenden Pflegedienstleistungen finanzieren. Die Realisierung von neuen Modellen im Rahmen der Pflegedebatte ist ein Gebot der Stunde!“

Voget nimmt auch die Pensionistenvertreter in die Pflicht: „Zwar haben sie die jährliche Valorisierung des Pflegegeldes in ihrem Forderungskatalog stehen – mir ist aber nicht bekannt, dass dieses Ziel auch wirklich nachdrücklich verfolgt wird!“

Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass dort die Uhren im Angesicht der angespannten Wirtschaftslage anders ticken: In Deutschland haben die PensionistInnen heuer angesichts der angespannten Wirtschaftssituation auf eine Pensionserhöhung verzichtet. Ein Verzicht auf eine Erhöhung würde eine Solidarität mit behinderten Menschen, aber vor allem auch mit pflegebedürftigen älteren Menschen bedeuten.

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