Lieber Herr Sozialminister Hundstorfer!

Nach der Wahl des neuen Behindertenanwaltes, welche auf Herrn Erwin Buchinger fiel, möchte ich wie folgt ein paar Worte an Sie richten:

Marianne Hengl
rollon.at

Ohne Herrn Buchinger seine Kompetenzen abstreitig zu machen, stellt sich für mich ob dieser Entscheidung eine wichtige Frage: „Nach welchen Kriterien ist diese Auswahl wohl erfolgt?“ Ich spreche nun ganz offen und formuliere die Frage ein wenig anders: „Weshalb ist keiner seiner Mitstreiter mit Behinderung gewählt worden?“

Aus eigener Erfahrung weiß ich – und dies habe ich auch im Vorfeld kundgetan – dass man als selbst Betroffener, die Anliegen und Sorgen von Menschen mit Behinderung oft besser verstehen und einschätzen kann.

Nachdem ich also davon ausgehe, dass alle Kandidaten der engeren Auswahl für das Amt des Behindertenanwaltes geeignet gewesen wären, möchte ich zum Ausdruck geben, wie tief ich davon enttäuscht bin, dass Menschen mit Behinderung abermals hinten angereiht wurden.

Als Obfrau der Vereine RollOn Tirol und Salzburg sowie als Delegierte im Österreichischen Wirtschaftsparlament, teile ich Ihnen nicht nur meine Empfindung zu dieser Entscheidung mit, sondern spreche stellvertretend für meine behinderten Freunde in Tirol und Salzburg sowie für die behinderten UnternehmerInnen in ganz Österreich.

Kritisch betrachtet, erweckt diese Entscheidung den Anschein, als wären Menschen mit Behinderung in leitenden Positionen nicht erwünscht. Diese Ansichtsweise stimmt Betroffene in ganz Österreich sehr nachdenklich und traurig.

Ich hoffe letztendlich, dass meine Worte, welche an der getroffenen Entscheidung wohl nichts mehr ändern werden, in der Zukunft zu einem Umdenken beitragen können.

Mit den besten Grüßen aus Tirol Ihre Marianne Hengl

Diesen Offenen Brief hat Marianne Hengl am 17. Dezember 2009 an Bundesminister Hundstorfer geschrieben.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich