Für aktion leben ist Ethik-Preis an Peter Singer ein Skandal

Wer Menschen töten, aber Grundrechte für Affen will, wird heute geehrt.

aktion leben österreich Martina Kronthaler
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Bei einem Festakt in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt soll dem Philosophen Peter Singer am 3. Juni der Ethik-Preis der Giordano-Bruno-Stiftung verliehen werden.
Singer vertritt die Ansicht, „die Tötung eines behinderten Säuglings“ sei „moralisch nicht gleichbedeutend mit der Tötung einer Person. Sehr oft ist sie überhaupt kein Unrecht“.

„Es ist entsetzlich, dass derartiges Gedankengut im 21. Jahrhundert preiswürdig sein soll“, meint Mag. Martina Kronthaler, Generalsekretärin von aktion leben österreich.
Peter Singer unterscheidet zwischen Menschen und Personen, wobei das Leben einer Person mehr Wert habe als das eines Menschen. Säuglinge etwa – egal ob behindert oder nicht behindert – würden noch nicht über Eigenschaft Rationalität, Autonomie und Selbstbewusstsein verfügen. Sie zu töten könne daher nicht gleichgesetzt werden mit der Tötung normaler menschlicher Wesen, meint Singer.
Kronthaler: „Singer argumentiert über weite Strecken sehr ähnlich wie Alfred Erich Hoche in den 1920er Jahren. Und auf seine Schriften ist immerhin die Lehre der Volksgesundheit und die Tötung von tausenden behinderten Menschen im Dritten Reich zurückzuführen.“

Singer will „Grundrechte für Menschenaffen“

Michael Schmidt-Salomon begründet für die „Giordano-Bruno-Stiftung“ die Preisverleihung an Singer mit dessen Engagement für große Menschenaffen. Singer plädiert dafür, ihnen „Grundrechte“ zuzusprechen. Die Stiftung würde, so Schmidt-Salomon, niemals einen Menschen auszeichnen, der „Hetze gegen Behinderte“ betreibe. Die Vorwürfe an Singer seien auf „Missverständnisse, Fehlinterpretationen und böswillige Unterstellungen“ und auf „schlechten beziehungsweise politisch manipulativen Journalismus“ zurück zu führen.

Menschenverachtendes Gedankengut

Kronthaler: „Reinwaschen kann die Stiftung Peter Singer damit nicht. Seine Bücher sprechen eine klare Sprache – er verbreitet menschenverachtendes Gedankengut.“ Die Stiftung zitiert jene Passagen aus dem Buch, in dem sich Singer für ein bestmögliches Leben erwachsener behinderter Menschen mit allen notwendigen Unterstützungen ausspricht. „Allerdings würde es diese Menschen bald nicht mehr geben, wenn Singers Rechtfertigung der Tötung behinderter neugeborener Kinder in die Praxis umgesetzt würde“, so Kronthaler.

Gegentrend: contra-schadenersatz.at

Wie weit sich Singers Thesen abseits der öffentlichen Meinung bewegen, beweist der große Zuspruch der Kampagne www.contra-schadenersatz.at, die von aktion leben österreich Anfang dieses Jahres gestartet wurde. „Tausende Menschen sprechen sich durch ihre Unterschrift bisher für eine Gleichberechtigung behinderter Kinder und für den Ausbau von Förderungen für ihre Familien aus“, schildert Kronthaler.
Die Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt dürfte eine Ehrung Singers in ihren Räumlichkeiten nicht zulassen. Die Giordano-Bruno-Stiftung möge ihre Auswahl an Ehrungs-KandidatInnen dringend überdenken, fordert Kronthaler abschließend.

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