Mitleids-Wirtschaft II: Firewall-Institutionen

Das Zürcher Zentrum für Selbstbestimmtes Leben hat eine Fortsetzung des SL-TV Beitrages Mitleids-Wirtschaft veröffentlicht.

Transkription

Der Titelschriftzug Mitleids-Wirtschaft, Episode II wird eingeblendet. Texteinblendung: Das geschah in der letzten Episode

Ein kleines Heim wird kurz eingeblendet. Danach befinden wir uns im Innern: Der Heimleiter spricht zu seinen Insassen: Krüppel, wir müssen euch leider den Nachtisch streichen. Es sei denn, ihr geht auf den Bundesplatz in Bern und demonstriert für mehr Geld.

Nun befinden wir uns auf dem Bundesplatz in Bern, wo ein dreistöckiger Bus mit dem Schriftzug „INSOS eine riesen Behindertendemo ablädt. Die Kuppel des Bundeshauses wird eingezogen und Geldmünzen schiessen aus dem Bundeshaus. Aus dem Bus klappt ein riesiger Kescher, mit dem die Münzen aufgefangen werden. Danach sehen wir, wie das Behindertenheim zu einem riesigen Komplex heranwächst und wie der Heimleiter auf dem Dach steht und dämonisch lacht.

Texteinblendung: Und nun die Fortsetzung.

Wir stehen vor dem gigantischen Hauptsitz der „Pro Capirmis“, über der der Text „Neulich in der Behinderungs-Industrie“ eingeblendet wird. Der Himmel ist von schwarzen Wolken bedeckt und es blitzt und donnert. Danach befinden wir uns in einem Saal, auf dessen rechter Seite ein Thron steht, auf dem die personifizierte, fettleibige Behinderungs-Industrie sitzt. Ihr Kopf besteht aus einem grossen, lilafarbenem Dreieck. links steht der Schweizer Staat in Gestalt eines Fünf-Franken-Stücks. Über der Szenerie hängt eine grosse Anzeigetafel, auf der steht: „Im Moment heissen wir Inficap“.

Staat: Du Behinderungs-Industrie?

Industrie: Ja, Staat?

Staat: Ich bin pleite.

Industrie: Wie meinste du, du biste pleite?

Staat: Die UBS liegt mir auf der Tasche, die Reichen wollen Steuergeschenke, die Armen Sozialhilfe, die Alten AHV, die Linken Kindertagesstätten und die Rechten neue Kampfflugzeuge. Ich bin total abge-brannt

Auf der Anzeigetafel steht jetzt „Pro Mente Caputis

Industrie: Unde was kummert mich das?

Staat: Ich kann dir nicht mehr so hohe Subventionen zahlen.

Industrie: Staat, du machste mich unglucklich. Warum tuste du mir das an?

Staat: Das wollte ich nicht.

Industrie: War ich nicht immer gute zu dir, Staat?

Staat: Doch doch, immer!

Industrie: Ich habe dich immer beschutzt vor die Kruppel.

Staat: Dafür bin ich dir sehr dankbar!

Industrie: Aber du klingste nicht dankbar, Staat.

Staat: Bitte glaub mir, ich bin dir dankbar!

Ein Teil der hinter den Beiden stehenden Wand öffnet sich, dahinter befindet sich ein vergitterter Kerker mit zusammengepferchten Behinderten. Auf der darüber stehenden Anzeigetafel steht jetzt „Integration Agileritis“.

Industrie: Schutz hate seine Preis.

Staat: Bitte nicht!

Industrie: Ich musse alle paar Minuten meine Namen und Logo ändern, wegen die Image! Kostet viele Geld diese. Ich kanne dich nicht umsonst beschutzen!

Einer der eingesperrten Behinderten knurrt den Staat wie ein aggressiver Hund an.

Staat: Oke, oke! Ich bezahle! Aber bitte lass die Krüppel wo sie sind!

Industrie: Siehste du, ich wusste doch, dass wir finden ein vernunftige Losung.

Staat: Aber trotzdem: Woher soll ich das Geld nehmen?

Industrie: Keine Sorge, wir machen so wie immer: Du streichste Renten und Rechte von die Kruppel und ich pass auf, dasse sich keiner wehrt.

Staat: Danke, danke Behinderungs-Industrie, auf dich kann man sich echt verlassen!

Man sieht wieder das Gebäude von aussen, auf dem jetzt „Pro Suisse-Débile“ steht.

Texteinblendung: Institutionen dienen dem Staat vorwiegend als „Firewall“, die ihn vor den Ansprüchen der Behinderten beschützen soll. In ihrer Rolle als „Besitzer“ der Behinderten kann diese Industrie den Staat jederzeit erpressen.

Idee und Realisierung David Siems

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