Bulgarien: Menschenrechtsverletzungen in Heimen dokumentiert

Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Helsinki-Komitee sind in Bulgarien hunderte behinderte Kinder gestorben.

Flagge Bulgarien
Виктор Сапожников auf Pixabay

„In den vergangenen zehn Jahren seien 238 Kinder wegen zahlreicher Missstände in den Heimen ums Leben gekommen, heißt es in einem am Montag in Sofia vorgestellten Bericht der internationalen Menschenrechtsorganisation Helsinki-Komitee“, berichtet der Standard.

Aus den Augen, aus dem Sinn?

„Aus den Augen, aus dem Sinn?“ war der Titel einer weltweiten Kampagne von amnesty international gegen die systematische Diskriminierung behinderte Menschen, berichtete BIZEPS-INFO im Jahr 2003.

In dem Artikel wurde auch ein Bewohner mit den Worten zitiert: „Dieser Ort ist für menschliche Lebewesen nicht geeignet. Er sollte geschlossen werden. Die Menschen sterben hier.“

„Die Lebenshilfe Wien hat gemeinsam mit Behindertenorganisationen aus Irland und Holland das Human-Dignity-Programm entwickelt, um die Situation in den Heimen zu verbessern“, berichtete Rosa Prinz (Lebenshilfe).

Um auf die katastrophalen Zustände hinzuweisen fand im April 2003 eine Mahnwache vor der bulgarischen Botschaft in Wien statt, die auch für Aufsehen sorgte. Auch ein Treffen mit der bulgarischen Botschafterin fand anschließend statt. Bei diesem Anlass wurden 4.500 Petitionsunterschriften übergeben.

Angesichts des nun vorliegenden Berichts dürfte es in Bulgarien zwar Verbesserungen gegeben haben, aber noch immer dringender Handlungsbedarf bestehen.

Anlässlich der Beitrittsverhandlungen wurden die Zustände in den bulgarischen Heimen von der EU thematisiert. Auch nach dem Beitritt wies die EU auf die „unannehmbar schlechte Qualität“ hin.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich