Chalupka: 20.000 Menschen arbeiten in Österreich ohne eigene Versicherung

Diakonie mobilisiert für Ausbau der Rechte von Menschen mit Behinderungen

Michael Chalupka
Diakonie

„Es ist kaum zu glauben, dass bei uns in Österreich an die 20.000 Menschen ohne eigenständige Sozialversicherung arbeiten, obwohl sie bereits viele Jahre beschäftigt und längst erwachsen sind“, sagt Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, zum Auftakt der österreichweiten Plakatkampagne der Diakonie.

„Wir werden in den nächsten Tagen Protestkarten verteilen, und bei Sozialminister Hundstorfer die Schaffung einer eigenständigen Sozialversicherung für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten und Beschäftigungstherapie einfordern. Dies ist bereits als Vorhaben im Regierungsprogramm festgelegt. Nun sollte es auch umgesetzt werden.“

„Es geht darum, dass die Tätigkeit in so genannten Werkstätten als Erwerbsarbeit anerkannt wird, denn Menschen mit Behinderungen leisten nicht mehr oder weniger, sie leisten im Rahmen ihrer Möglichkeiten, Fähigkeiten und Vorlieben, so wie jede und jeder andere auch,“ erklärt Chalupka. „Die Feststellung der so genannten ‚Arbeitsunfähigkeit‘ ist ein veraltetes Konzept, und steht zudem auch gegen die in Österreich bereits seit zwei Jahren ratifizierte ‚UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen‘.“

Zwar sei laut Diakonie die Ankündigung des Ministerrats über die Einbeziehung in die gesetzliche Unfallversicherung ein erster wichtiger Schritt, jedoch müsse sich die Regierung auch zu den nächsten Zielen bekennen: Ausbau der Rechte, wie sie für andere ArbeitnehmerInnen längst bestehen, wie eigenständige Kranken- und Pensionsversicherung, Urlaubs- und Gehaltsansprüche, Arbeitsschutzgesetze und gesetzliche Selbstvertretungsrechte.

Die Diakonie setzt sich seit vielen Jahren für die Anliegen von Menschen mit intellektuellen Behinderungen ein, und bietet darüber hinaus für rund 750 Personen Beschäftigungsmöglichkeiten im Rahmen von Werkstätten.

„Wir haben uns auf den Weg gemacht, und versuchen auch unter oft schwierigen gesetzlichen Rahmenbedingungen bestmögliche Angebote für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Wir stehen auch heute wieder für Gespräche zur Verfügung und sind gerne Partner für eine Weiterentwicklung der österreichischen Werkstättenpolitik“, so Chalupka abschließend.

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