Deutschland: Mehr Anstrengungen gegen Diskriminierung

Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS), Christine Lüders, hat mehr Anstrengungen für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung angemahnt.

Antidiskirminierungsstelle des Bundes / Deutschland
Antidiskirminierungsstelle des Bundes

Ein Viertel der Anfragen an die ADS betreffen Diskriminierungen auf Grund einer Behinderung.

Die Benachteiligungen behinderter Menschen nähmen damit einen traurigen Spitzenplatz in der Beratungsstatistik der ADS ein, sagte Christine Lüders. So hatte sich etwa ein Rollstuhlfahrer an die ADS gewandt, weil er ein Konzert nicht ohne Begleitperson besuchen durfte. In einem anderen Fall versuchte der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis zu beenden, als er von der Behinderung des Arbeitnehmers erfuhr.

Häufig werde Menschen mit Behinderung auch eine Tätigkeit zugeteilt, die sie unter oder auch überfordert, um sie zu einer „freiwilligen“ Kündigung zu bewegen. In einem weiteren Fall versagte ein Arbeitgeber einem langjährigen Minijobber die Festanstellung unter Hinweis auf dessen Behinderung.

„Die anstehende Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist ein wichtiger Meilenstein, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu stärken. Die ADS bringt sich als unabhängige Stelle im Rahmen der Ressortbesprechungen aktiv in die Vorbereitung des Umsetzungsplans ein“, erklärte Christine Lüders.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes will in diesem Bereich außerdem noch vorhandene Forschungslücken schließen. Erst vor kurzem war dazu eine Expertise über Benachteiligungen im Zivilrechtsverkehr von Menschen mit Behinderung veröffentlicht worden, für die ein Betreuer oder eine Betreuerin bestellt ist. Eine weitere Forschungsexpertise sei geplant. Diese solle Benachteiligungen von Menschen mit Behinderung beim Zugang zu Dienstleistungen privater Unternehmen untersuchen, kündigte Lüders an.

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