Huainigg fordert vom BMUKK schulischen Inklusionsfahrplan für behinderte Kinder!

Neue "Presse"-Plattform für Lehrer startet mit Gastkommentar "Sonderschulen sind eine bildungspolitische Sackgasse"

Franz-Joseph Huainigg
ÖVP

Die PISA-Studie stellt einmal mehr unser Schulsystem in Frage. Durch gravierende Leseschwächen und mangelndes Textverständnis fallen unsere Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich zurück. Doch wie soll es aussehen, das Schulsystem, das jedes Kind entsprechend seinen Fähigkeiten bestmöglich fördert und fordert?, fragt Dr. Franz-Joseph Huainigg, ÖVP-Sprecher für Menschen mit Behinderungen, angesichts der eben veröffentlichten Ergebnisse der PISA-Studie.

Best Practice-Beispiele aus anderen Ländern wie Finnland und Schweden werden bei bildungspolitischen Studienreisen begutachtet, doch nichts scheint so richtig für Österreich zu passen.

„Dabei wird übersehen, dass hierzulande ein Programm zum individualisierten Schulunterricht seit über 25 Jahren im Regelschulwesen erfolgreich erprobt und evaluiert wird: Die Integration von behinderten Kindern ins Regelschulwesen“, sagt Huainigg und erklärt: „Die schulische Inklusion brachte den Frontalunterricht zu Fall. Neue Lehrmethoden, offener Unterricht, projektorientiertes Arbeiten im Team und anschauliche Lehrmaterialien mussten erstellt werden. Dieser individualisierte Unterricht ist für die Lehrerinnen und Lehrer eine Herausforderung, fördert aber jedes Kind entsprechend seinen Fähigkeiten – sowohl das behinderte als auch das hochbegabte Kind!“

Der ÖVP-Behindertensprecher fordert, die Erfahrungen der Inklusion für das gesamte Schulsystem nutzbar zu machen. Für die rasche Umsetzung dieses Ziels zählt er die schon im ÖAAB-Bildungspapier festgehaltenen, erforderlichen Schritte zur Umsetzung auf:

  • Bei Neueinschulungen von behinderten Kindern muss die Integration zum Regelfall werde
  • Weiterführung der schulischen Integration nach der achten Schulstufe
  • Öffnung der Pädagogischen Hochschulen für behinderte Studentinnen und Studenten
  • Die „Lehrerausbildung neu“ soll allen angehenden Lehrern Kompetenzen für einen inklusiven Unterricht vermitteln
  • Umwandlung der Sonderpädagogischen Zentren in Individualpädagogische Zentren, die alle Schulen in Richtung individualisierten Unterricht beraten und bei der Umsetzung unterstützen.

„Sonderschulen haben sich zu einer bildungspolitischen Sackgasse entwickelt. Die Sonderschulklassen bestehen gerade in Wien größtenteils aus sozial benachteiligten Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache. Wer lediglich einen Sonderschulabschluss vorzuweisen hat, kommt damit am Arbeitsmarkt nicht weit“, kritisiert der ÖVP-Behindertensprecher die Folgen dieser Entwicklung und fordert abschließend: „Die Verankerung der schulischen Inklusion behinderter Kinder im gesamten Schulsystem, wie es die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen vorsieht, ist das Gebot der Stunde. Nur die Individualisierung des Unterrichts fördert unsere Kinder mit ihren Stärken und Schwächen!“

Der Kommentar „Sonderschulen sind eine bildungspolitische Sackgasse“ ist auch auf der neuen Internetplattform für Lehrerinnen und Lehrer, initiiert von der Tageszeitung „Die Presse“, nachzulesen: Lehrer.DiePresse.com

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