Japan: Evakuierungszentren für behinderte Menschen schaffen

Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland (ISL), der deutsche Zweig von Disabled Peoples' International (DPI), ruft zu Spenden für behindertengerechte Evakuierungszentren auf, die zur Zeit von DPI Japan errichtet werden.

Flagge Japan
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Seit dem Erdbeben und den nachfolgenden Tsunami- und Atomkatastrophen an der Nordostküste Japans sind nach Informationen der ISL über 10.000 Menschen obdachlos und müssen evakuiert werden – unter ihnen auch hunderte Männer und Frauen mit Behinderungen.

Gerade für sie ist es besonders problematisch, die Evakuierungszentren zu erreichen, die dann zumeist nicht für die Bedürfnisse behinderter Menschen ausgestattet sind. Hinzu kommt die sehr schlechte Versorgung mit Strom und Treibstoff, was vor allem für maschinell beatmete Menschen ein großes Problem darstellt.
Darüber hinaus sind Pflegepersonal und persönliche AssistentInnen zum Teil nicht in der Lage, zu ihren KundInnen und AssistenzgeberInnen zu gelangen. Der Verband der Independent Living Centers in Japan, unter Vorsitz von Shoji Nakanishi, begann deshalb mit der Planung und Errichtung von Evakuierungszentren, die speziell auf die Bedürfnisse von behinderten Menschen ausgerichtet sind, heißt es in einer Presseinformation der ISL.

Shoji Nakanishi ist unter anderem Schatzmeister von DPI und besuchte 1996 zusammen mit einer Delegation von 26 behinderten JapanerInnen das Zentrum für selbstbestimmtes Leben (ZSL) Erlangen, um sich über die deutsche Sozialgesetzgebung und die Umsetzung des Modells der persönlichen Assistenz zu informieren.

Seit 2002 gibt es so auch in Japan persönliche Assistenz nach deutschem Vorbild, was durch eine Kampagne von Shoji Nakanishi und der Independent Living Bewegung in Japan erstritten wurde. Darüber hinaus haben sich in Japan mittlerweile 127 Zentren für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen gegründet.

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