Junge behinderte Menschen in Altersheimen

Immer wieder kommt es vor, dass junge behinderte Menschen in Altersheimen untergebracht werden. Die Oberösterreicherin Andrea Fröschl wurde nach ORF-Sendung aktiv.

Andrea Fröschl
Fröschl, Andrea

Der ORF berichtet mit Beispielen – wie Sonja Wörndle (33) aus Tirol oder Daniel Wiesenreiter (43) aus Kärnten – wo junge behinderte Menschen ins Altersheimen gesteckt wurden.

Diese Vorgangsweise ist noch immer nicht überwunden und erst vor wenigen Monaten verfasste die Sozialwissenschafterin Mag. Petra Flieger einen diesbezüglichen Artikel mit dem Titel: „Fehlplatziert im Altersheim

Andrea Fröschl hat nachgefragt

Andrea Fröschl, Gründungsmitglied von Selbstbestimmt Leben Oberösterreich, wurde nach Ausstrahlung eines diesbezüglichen ORF-Beitrages der Sendung THEMA aktiv und hat am internationalen Tag der Menschen mit Behinderung bei den zuständigen Landesräten von Tirol (Gerhard Reheis) und Kärnten (Christian Ragger) nachgefragt – und BIZEPS dankenswerterweise auch die Antworten zum Abdruck zugesandt.
„Ich bin selber Rollstuhlfahrerin und kann nicht fassen, dass im Jahr 2011 noch solche Zustände herrschen“, mailte Fröschl an die Soziallandesräte von Tirol und Kärnten und hielt fest: „Wir wollen selbstbestimmt leben und nicht schon mit den 30 den Lebensabend verbringen.“

Die Antworten

Der Kärntner Landesrat Mag. Christian Ragger bedankte sich für das Mail und kündigte an: „Mir ist dieser Fall nicht bekannt jedoch versichere ich ihnen dass ich morgen früh mich persönlich darum kümmern werde.“

Auch der Tiroler Landesrat Gerhard Reheis reagiert schnell und antwortete: „Bis zur Ausstrahlung dieses Beitrages ist uns in Tirol nur ein Fall bekannt gewesen (der junge Mann, der im Film vorkommt) – für ihn gibt es ab Anfang Jänner eine Lösung in einer Einrichtung seiner Wahl. Der zweite Fall (die junge Frau vom TV-Beitrag) war uns bisher nicht bekannt, die Sozialabteilung wird umgehend mit der Frau und dem Heim Kontakt aufnehmen, um gemeinsam eine geeignete Lösung zu finden.“

Weiters hält er fest: „Selbstverständlich sind Alten- und Pflegeheime nicht der richtige Ort für junge Menschen mit Behinderung und solche Lösungen soll und darf es nur in Notfällen bzw. als Überbrückung geben. Aber wie schon gesagt: nach unserem Wissensstand hat es bis dato nur einen Fall gegeben, für den eine Lösung gefunden wurde. Den zweiten nunmehr bekannten Fall werden wir uns gleich anschauen.“

So positiv die schnellen Reaktionen auch klingen. Es wird wichtig sein in absehbarer Zeit nachzufragen, welche konkreten Verbesserungen erfolgt sind.

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