Politischer Aschermittwoch in Wien

Österreichs Behindertenpolitik war Thema des politischen Aschermittwochs in Wien, zu dem Helene Jarmer (rechts) und Franz-Joseph Huainigg (mitte) eingeladen hatten.

Aschermittwochrede 2012 Huainigg und Jarmer
equalizent

Jarmer spricht für die oppositionellen Grünen, Huainigg für die mitregierende Volkspartei im Parlament. Beide Abgeordnete sind von ihren Parteien als Beauftragte für Menschen mit Behinderungen gewählt worden.

„Wir behinderte Menschen brauchen nicht das Triple A: Armes Hascherl, Ausgesondert, Arbeitslos -, sondern das Triple B: barrierefrei, beschäftigt und selbst-bestimmt“, plädierte Huainigg für Leistungsgerechtigkeit. Weiter zitierte BIZEPS-INFO aus einer Pressemeldung seiner Partei: Behinderte Menschen müssen etwas leisten dürfen. Vielfach sind diese Menschen hoch motiviert, werden aber vom System behindert. Wenn junge Menschen mit 18 Jahren in Frühpension geschickt werden, nur weil sie nach einem Motorradunfall im Rollstuhl sitzen, raubt man ihnen die Lebensperspektive, daher braucht es statt Frühpension eine Lebens- und Arbeitsvision.

In Gebärdensprache sagte Jarmer, die nach einem Autounfall gehörlos ist: „Vorurteile gegenüber behinderten Menschen stinken wie alter Heringsalat.“ Sie wünschte sich „frischen Wind in den Köpfen der Menschen“, besser noch „einen kleinen Tornado“.

Mehr Menschen mit Behinderung sollten in Politik und den Medien arbeiten und jedes Ministerium müsse Verantwortung dafür übernehmen, die Situation von behinderten Menschen zu verbessern, so die Kleine Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. Behinderte Menschen seien doppelt so oft von Arbeitslosigkeit betroffen, eine inklusive Bildung mit individueller Förderung müsse dem entgegenwirken.

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