aktion leben: Eizellspende ohne finanzielle Belohnung unattraktiv

„Biomedizinische Techniken verändern eine Gesellschaft.“

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Es sei daher wichtig, sich mit ihnen zu beschäftigen, ist Mag. Martina Kronthaler, Generalsekretärin der aktion leben österreich, überzeugt. Der „info-dienst bio-ethik“ der aktion leben österreich biete eine Grundlage dafür. Er thematisiert aktuell unter anderem Eizellspenden sowie erste Zahlen in Bezug auf die neue Blutuntersuchung PraenaTest.

Biomedizinische Entwicklungen betreffen das Leben aller Menschen: „Würde das Verbot der Eizellspende etwa aufgehoben, so veränderte dies den Blick auf junge, gesunde Frauen: Sie würden vermehrt als Trägerinnen wertvoller Güter – nämlich von Eizellen – betrachtet werden, die es zu gewinnen gilt. Sie würden – so wie etwa in Spanien – mit Werbung manipuliert, kinderlosen Frauen Eizellen zu geben und gerieten dadurch in Erklärungsnot, wenn sie es nicht tun“, nennt Kronthaler ein Beispiel für mögliche Veränderungen durch biomedizinische Verfahren.

Bluttest: Diagnose ohne Therapie

Ebenso könnten Angebote wie der Bluttest, mit dem das Down-Syndrom im ersten Trimester diagnostiziert wird, den Blick auf Menschen mit Behinderungen einengen: Sie könnten noch mehr als bisher als „vermeidbar“ betrachtet werden. Es handle sich schließlich um Diagnosen ohne Therapie. Auf der anderen Seite fehlen nach wie vor konkrete Maßnahmen zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen.
Kronthaler appelliert daher an PolitikerInnen und BürgerInnen, sich mit diesen Themen wachsam auseinanderzusetzen. Der „info-dienst bio-ethik“ biete dazu leicht verständliche Grundlagen an.

Ohne finanzielle Anreize Eizellspende unpraktikabel

Eizellen sind eines der teuersten wirtschaftlichen Güter. Am Forschungs- und Reproduktionsmarkt erzielen sie hohe Preise. In den meisten europäischen Ländern soll diese Spende weitestgehend unabhängig von monetären Anreizen bleiben, um einem Handel mit menschlichem Gut und der Ausbeutung von Frauen vorzubeugen.

Allerdings zeigt die aktuelle Knappheit an gespendeten Eizellen in Dänemark, dass ohne Entgelt die Spendenfreudigkeit von Frauen quasi nicht existent ist – erst recht, wenn das potenziell daraus entstandene Kind später die Identität der Mutter erfahren darf. Eine reine Aufwandsentschädigung macht anscheinend eine Eizellspende wenig attraktiv. Der Grund: Für einen solchen Eingriff muss sich die Spenderin körperlich überaus belastenden Maßnahmen unterziehen, deren Gesundheitsrisiko nicht einschätzbar ist. Eine mehrwöchige Hormonbehandlung ist notwendig, um die Eizellen zum Reifen zu bringen und diese „ernten“ zu können.

PraenaTest zunehmend nachgefragt

Die Nachfrage nach dem PraenaTest steigt. Mittlerweile übernehmen bereits einige Krankenkassen die Kosten. Diese Untersuchung ist ein Bluttest und prüft das ungeborene Kind auf Trisomie 21 – also das Down-Syndrom. Bislang haben sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz rund 1.000 Frauen testen lassen. Dabei ergaben 1,5 Prozent der Fälle eine Trisomie 21, die anschließend mit einer Amniozentese bestätigt wurde. Offen bleibt bislang, ob sich Befürchtungen von Testgegnern bestätigt haben und dieser Test zu vermehrten Abbrüchen geführt hat.

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