Wiener U-Bahnlinie U4 wird modernisiert

Bei einer Pressekonferenz wurde am Dienstag, 21. August 2013 das Projekt "NEU4" vorgestellt. Unter diesem Titel läuft die umfassende Modernisierung der U4 von 2014 bis 2020.

Pressekonferenz U4 Neu
BIZEPS

Vizebürgermeisterin Renate Brauner und Wiener Linien Geschäftsführer Günter Steinbauer präsentierten die Maßnahmen der Modernisierung. Insgesamt werden 335 Millionen Euro für die Erneuerung von der Stadt Wien und den Wiener Linien ausgegeben.

Ab dem Jahr 2014 werden die Bauarbeiten beginnen und bis 2020 andauern. Die meisten Beeinträchtigungen entstehen von 2016-2017 wenn die Linie U4 teilweise gesperrt werden muss. Im Mai und Juni 2016 wird die Strecke Hütteldorf bis Hitzing gesperrt sein, Juli bis September 2016 sogar von Hütteldorf bis Schönnbrunn.

Nötig werden diese Sperren weil die Gleise und der Gleisuntergrund komplett erneuert werden müssen.

Weitere Details zum Zeitplan finden sie bei den Wiener Linien.

Barrierefreiheit

In der Zeit der Sperre wird der Schienenersatzverkehr hauptsächlich von Autobussen und Straßenbahnen, daher auch barrierefrei, durchgeführt. Das Konzept für den Schienenersatzverkehr wird noch erarbeitet.

Bei der Renovierung der alten Otto-Wagner Stationen wird das taktile Leitsystem in vollem Umfang ergänzt werden.

Zusätzliche Aufzüge um wie in neueren Stationen pro Bahnsteig zumindest zwei zu haben werden keine eingebaut werden, da sich das in den Otto-Wagner Stationen platzmäßig nicht ausgeht. Durch die Modernisierung können aber in Zukunft zum Beispiel auch die gegenüberliegenden Gleise befahren werden.

Interessiert hat BIZEPS auch noch die Montage der Notrufstellen in den Stationen, die derzeit für Menschen im Rollstuhl nicht erreichbar sind.

Wiener Linien Geschäftsführer zu Notrufstellen
SprecherIn: Dipl.-Ing. Günter Steinbauer
Audioquelle: BIZEPS

BIZEPS: Noch eine Frage zu den Stationen, und zwar ist es so, dass bei vielen Stationen im Moment die Notrufe für behinderte Menschen viel zu hoch montiert sind und das ja in Gefahrenlagen ein Problem sein kann. Können Sie dazu etwas sagen?

Günter Steinbauer: Wir greifen bei den Stationsrenovierungen alle diese Dinge an und wenn man das angreift dann wird man das auch die heutigen Normen verändern, klar. Wie auch bei den Automaten und so weiter Zugänglichkeit. Da geht’s ja auch um die Höhe der Bedienung.

In einem Einzelgespräch nach der Pressekonferenz wollten wir vom Wiener Linien Geschäftsführer auch noch wissen, ob bzw. wann geplant ist, in der Fahrgastinformation, per Handyapp Qando und beim Open Data Angebot anzuzeigen, wann die nächste neue U-Bahngarnitur (so genannter V-Wagen) fährt.

Dies ist derzeit für Fahrgäste nicht ersichtlich, für mobilitätseingeschränkte Personen aber durchaus von Interesse.

Wiener Linien Geschäftsführer zu Anzeige neuer U-Bahnen
SprecherIn: Dipl.-Ing. Günter Steinbauer
Audioquelle: BIZEPS

BIZEPS: Ich weiß nicht ob Sie schon mal gehört haben es gibt zum Beispiel das Problem für Rollstuhlfahrer, es gibt ja die alten U-Bahnen und die Neuen und im Zuge von Open Data kann man sehen wann die nächste U-Bahn kommt, aber leider nicht ob es eine neue oder alte U-Bahn ist. Haben Sie vor da etwas zu ändern? Das es möglich ist, weil das ist das Problem für Rollstuhlfahrer, dass man da bis zu 20 Minuten auch in der Stoßzeit wartet bis eine neue U-Bahn kommt und wenn man das wüsste könnte man sich das dann einteilen wann man dann zur der Station hinfährt.

Günter Steinbauer: I versteh des Problem schon, wobei es nur ganz, ganz wenige Rollstühle gibt die auch bei den alten U-Bahnen Probleme haben, also der Großteil kann die alten U-Bahnen schon nützen.

BIZEPS: Da muss ich sie leider korrigieren, das ist für Elektrorollstühle nicht möglich.

Günter Steinbauer: Ja schauen’s, es gibt gewisse Typen von Rollstühlen die dort Probleme haben die anderen nicht.

BIZEPS: Sie wollen damit quasi sagen, es gibt eigentlich gar kein Problem und …

Günter Steinbauer: Nein, das habe ich nicht gesagt, sondern ich hab g’sagt, dass nur ein gewisser Teil betroffen ist. Aus dem heutigen Signalsystem können wir diese Daten nicht ziehen das wird man sich anschauen müssen, ob das dann möglich ist. Das ist bei der Straßenbahn mit Niederflur und so weiter ist es ja drinnen, aber das Signalsystem der U-Bahn gibt diese Daten derzeit nicht her, sonst würden wir das schon anzeigen. Das wird man sich anschauen bei den Stellwerken, ob das dann später möglich ist, dass man … wobei man auch sagen muss V-Wägen in Zukunft viel, viel mehr werden. Also die langen Pausen werden sich deutlich reduzieren. Wir werden immer Halbe / Halbe fahren können auf den Linien, man muss maximal einen Zug abwarten.

BIZEPS: Gibt’s da auch Bestrebungen in Zukunft ein System hineinzubringen, dass man sagen kann jede zweite oder jede dritte U-Bahn ist dann sicher eine Neue?

Günter Steinbauer: Das hab ich ja grad g’sagt. Das wird sich auf Halbe / Halbe bis 2016 etwa hinauslaufen. Wir bringen ständig Neue und ersetzen die Alten dadurch.

BIZEPS: Danke!

Günter Steinbauer: Bitte.

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