Koalitionsverhandlungen: FPÖ drängt auf Wertanpassung beim Pflegegeld

Dritter Präsident Hofer: Inflationsverluste sind dramatisch

Norbert Hofer
FPÖ

FPÖ-Behindertensprecher Norbert Hofer fordert SPÖ und ÖVP dringend auf, im Rahmen der Koalitionsverhandlungen eine Wertanpassung des Pflegegeldes sicherzustellen. Auch die Caritas hat bereits auf den realen Wertverlust von knapp 30 Prozent aufmerksam gemacht.

„Die für den Staat kostengünstigste Alternative zur Heimunterkunft Pflegebedürftiger ist nach wie vor die Pflege daheim. Diese Leistung, die Familienangehörige tagtäglich leisten, wird zu wenig gewürdigt“, so der dritte Nationalratspräsident, der die Pflege in den eigenen vier Wänden bei einer ausbleibenden Wertanpassung ernsthaft in Gefahr sieht.

Seit Einführung des Pflegegeldes 1993 beträgt der Inflationsverlust zum Beispiel in Pflegestufe 3 bereits 1.513,44 Euro jährlich.

Das Pflegegeld müsse, so Hofer, dringend weiterentwickelt werden und zum Wohle der behinderten und pflegebedürftigen Menschen müssten pflegende Angehörige ausreichend entlastet werden.

Hofer sieht zudem im geschaffenen Pflegefonds alleine keine Lösung für eine nachhaltige Finanzierung von Pflege und Betreuung in Österreich: „Das Grundproblem liegt darin, dass Österreich im Vergleich zu anderen Ländern relativ wenig Mittel in Langzeitpflege investiert und sich gleichzeitig die Kosten im Gesundheitssystem durch suboptimale Organisationsstrukturen mit rund 3 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich niederschlagen.“

Hofer schlägt daher vor, nun endlich die von allen namhaften Gesundheitsökonomen vorgeschlagene Finanzierung der Gesundheitsleistungen aus einem Topf sicherzustellen und die Kosten für überzählige Akutbetten zugunsten der Geriatrieversorgung und der Pflege umzuschichten.

Hofer: „In Österreich werden tausende pflegebedürftige Menschen in Akutbetten versorgt, weil die Strukturen für die Langzeitpflege und die Geriatrieversorgung unzureichend sind. Das verursacht zusätzliche Kosten, ohne den Betroffenen eine bessere Lebensqualität bieten zu können.“

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