Chalupka: Sonderbar ist nur jene Schule, die keine Kinder mit Behinderung unterrichtet

Diakonie startet mit "24 Projekte für Österreich" in den Advent. Ab jetzt jeden Tag eine Adventempfehlungen für RegierungsverhandlerInnen.

Michael Chalupka
Diakonie

„Es fällt auf, dass die öffentliche Debatte um die Schulpolitik in Österreich immer noch ohne den Gedanken der Inklusion stattfindet. Die Maxime muss aber lauten: Eine sonderbare Schule ist nur jene Schule, wo keine Kinder mit Behinderung unterrichtet werden,“ weist Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich, auf den morgigen internationalen Tag von Menschen mit Behinderung hin.

„Inklusive Bildung ist nicht etwas, was wir uns leisten sollten, sondern etwas, von dem alle profitieren. Die Schwächeren lernen von den Stärkeren, und die Stärkeren profitieren von den speziellen Lernsituationen und entwickeln soziale Kompetenzen, die später im Arbeitsleben gebraucht werden.“

Derzeit gibt es laut Diakonie noch viele Lücken in der inklusiven Bildung – zum Beispiel sind Kinder mit Behinderung vom verpflichtenden Kindergartenjahr ausgenommen. Die Nachmittagsbetreuung an Schulen wird zudem nur ohne Integrations-Stützkraft angeboten, so dass Kinder mit Behinderung nur bis 13:00 Uhr in die Schule gehen können. Und auch der Besuch von integrativen Klassen ist per Gesetz nur neun Jahre möglich – integrativ geführte Oberstufen werden derzeit nur als Schulversuch in wenigen Schulen geführt.

„Diese Ungleichheiten gehören beseitigt. Um Chancen für Kinder und Jugendliche zu verbessern, schlägt die Diakonie 24 Projekte für Österreich vor – diese würden wir auch gerne im künftigen Regierungsprogramm verankert sehen. Denn wir erwarten uns von den handelnden Personen faire Chancenverteilung von Anfang an,“ so Chalupka abschließend.

Die 24 Adventforderungen der Diakonie an die Politik zeigen auf, wie in Österreich Lücken im Sozialsystem gefüllt werden können. So kann die Bundesregierung Hoffnungsträger für Kinder und Jugendliche in Not werden.

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