Bildungsministerin Heinisch-Hosek und ihr Verständnis der UN-Behindertenrechtskonvention

Inklusion im österreichischen Bildungssystem? "Alles mit Maß und Ziel" wehrt Bildungsministerin Heinisch-Hosek Erwartungen umgehend ab.

Gabriele Heinisch-Hosek
SPÖ

Am 21. Dezember 2013 erschien im Standard ein Interview mit der neuen Bildungsministerin, Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ).

Bildungsministerin Heinisch-Hosek – die laut Wikipedia selbst von 1985 bis 2002 Lehrerin an der Schwerhörigenschule war – wurde dabei gefragt: „Sie waren 18 Jahre Lehrerin. Die meiste Zeit davon an einer Schule für Schwerhörige. Österreich hat sich in der UN-Behindertkonvention verpflichtet, die Sonderschulen abzuschaffen. Wird das in Ihrer Amtszeit passieren?“

Die Antwort lässt erkennen, welche Schwierigkeiten Österreich bei der Umsetzung der Inklusion mit so einer Bildungsminister noch haben wird.

„Alles mit Maß und Ziel. Ich habe in einer Sondereinrichtung unterrichtet, wo ich erkannt habe, dass Kleinstgruppen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen sehr wichtig sind. Von heute auf morgen alle Sondereinrichtungen abzuschaffen, wäre nicht im Sinne der Kinder. Derzeit ist leider das Verhältnis von Lehrern zu Schülern noch nicht so, dass die Betreuung für diese Kinder gewährleistet ist. Ob wir das in fünf Jahren erreicht haben, wage ich nicht zu sagen. Auch durch die budgetären Nöte“, so die Bildungsministerin im Interview wörtlich.

Inklusion muss umgesetzt werden

Laut UN-Behindertenrechtskonvention muss Inklusion im österreichischen Bildungssystem umgesetzt werden. Die bisherigen Versäumnisse sind groß, wie die Prüfungsergebnisse und Handlungsempfehlungen der Staatenprüfung Österreichs Anfang September 2013 bei der UNO in Genf gezeigt haben.

Das SPÖ-ÖVP Regierungsprogramm aus dem Dezember 2013 ist aber leider auch im Bereich Bildung schwach und widersprüchlich. Einerseits wird Inklusion als Ziel genannt andererseits werden aber primär Schulversuche und Modellregionen angedacht.

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