Exklusion im deutschen Bildungswesen

Der Gipfel "Inklusion - Die Zukunft der Bildung" hat in der vergangenen Woche in Bonn vielfach Handlungsbedarf aufgezeigt.

Flagge Deutschland
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In keinem der 16 Bundesländer ist ein abschließend entwickelter rechtlicher Rahmen zu erkennen, der den Aufbau und den Unterhalt eines inklusiven Bildungssystems hinreichend gewährleisten könnte. Die deutsche Kommission der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) hatte am 19. und 20. März den Gipfel ausgerichtet. Auszuloten war, wie Inklusion gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention umgesetzt wird.

In einer Bonner Erklärung zur inklusiven Bildung in Deutschland werden die Bundesländer aufgefordert, einen Aktionsplan zur Umsetzung von inklusiver Bildung gemeinsam mit der Bundesregierung, den Kommunen, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft zu entwickeln.

„Im Vergleich mit vielen seiner europäischen Nachbarn hat Deutschland einen erheblichen Nachholbedarf bei der Schaffung inklusiver Bildungsangebote. Systematische Anstrengungen sind notwendig, um Exklusion im deutschen Bildungswesen zu überwinden und Inklusion als Leitbild für Bildungspolitik und -praxis zu etablieren“, heißt es in der Erklärung.

Barrieren müssten zügig abgebaut und die erforderlichen Strukturen eines inklusiven Bildungssystems weiter aufgebaut werden, „um Inklusion umfassend in allen Bildungsbereichen zu ermöglichen, die Teilhabe aller am allgemeinen Bildungswesen sicherzustellen, Benachteiligung abzubauen und die Qualität der Bildung zu steigern“. Dies sei Aufgabe der gesamten Gesellschaft.

Bei Eröffnung des Gipfels hatte Dr. Mmantsetsa Marope, Direktorin in der UNESCO-Zentrale in Paris, Deutschland aufgefordert, sich einen festen Zeitplan für den Aufbau des inklusiven Bildungssystems zu geben. Deutschland sei weltweit für seine Effizienz berühmt und sollte auf diese Weise den geforderten Aufbau inklusiver Bildung angehen („Could you be efficient in that?“).

In ihrem Sinn hätten Elternvereine sich gewünscht, dass im Ergebnis des Gipfels die Botschaft aus Bonn etwas konkreter ausgefallen wäre. Sie haben weiter mit vielen Hindernissen zum kämpfen, wenn ihre Kinder am gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht behinderten Schülern teilnehmen möchten.

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