Hundstorfer: Inklusion ist Menschenrecht und Auftrag

Beschäftigung von Menschen mit Behinderung stärken

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„Vielfalt ist ein positiver Wert in einer Gesellschaft. Es sind dabei drei grundsätzliche Voraussetzungen für die Erreichung einer wirklichen Inklusion notwendig: Ein effektiver Schutz vor Diskriminierung, die Schaffung von Barrierefreiheit und eine verbesserte Partizipation von Menschen mit Behinderung“, erklärte Sozialminister Rudolf Hundstorfer im Rahmen der Eröffnung des zweitägigen Fachsymposiums „Menschenrechte und Behinderung“, das das Sozialministerium derzeit in der Wiener Hofburg im Rahmen des österreichischen Vorsitzes im Europarat veranstaltet.

Ziel der Tagung ist es, die politischen Perspektiven sowie die rechtlichen Instrumente des Europarates und der Vereinten Nationen darzustellen und aufzuzeigen, welche Bedeutung die Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen haben. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben soll dabei insbesondere in der Arbeitswelt und im politischen Leben diskutiert werden.

Die von Hundstorfer genannten Voraussetzungen finden sich in der UN-Behindertenrechtskonvention und im Aktionsplan des Europarates wieder. Die Dokumente enthalten wichtige Impulse für die Behindertenpolitik. Sie rücken den Menschenrechtsaspekt in den Mittelpunkt.

„In Österreich wird dieser Wandel hin zu einer gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung durch die Entwicklung des Nationalen Aktionsplanes Behinderung forciert. Dieser Aktionsplan ist auch vom Behindertenrechtskomitee der Vereinten Nationen sehr positiv aufgenommen worden. Das österreichische Regierungsprogramm 2013 – 2018 bekennt sich zudem ausdrücklich zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Behinderung und der UN Behindertenrechtskonvention“, führte Hundstorfer aus.

„Wir haben aber auch die Kritik von Seiten der Zivilgesellschaft und die Empfehlungen der UNO gehört und eine Reihe von Maßnahmen gesetzt. Wir nehmen diese Kritik sehr ernst und arbeiten an der Umsetzung der Empfehlungen“, erklärte der Sozialminister weiter.

Besonderer Einsatz für mehr Beschäftigung junger Menschen mit Behinderung

„Als Sozialminister ist mir die Teilhabe in der Beschäftigung ein besonderes Anliegen. Die österreichischen Erfahrungen zeigen, dass es insbesondere für Jugendliche mit Behinderung besonders schwierig ist, einen Arbeitsplatz zu erlangen. Wir fördern deshalb eine Reihe von Projekten im Zuge der Ausbildung: Das Instrument Jugendcoaching soll dabei ausgrenzungsgefährdete Jugendliche bereits im letzten Schuljahr ansprechen. Mit einem strukturierten Betreuungsprozess wird der Übergang zwischen Schule und beruflicher Ausbildung individuell begleitet. Mit dem Arbeitsmarktservice wurde weiters das Projekt Ausbildungszeit gestartet. Hier handelt es sich um ein Angebot für benachteiligte Jugendliche im Anschluss an die Schulpflicht. Es geht um den Erwerb von Basisqualifikationen, um Nachreifungs- und Qualifizierungsmomente, die für eine berufliche Ausbildung unerlässlich sind“, so der Sozialminister.

Tagung mit 150 hochrangigen Expertinnen aus ganz Europa

An der Fachtagung „Menschenrechte und Behinderung“ in der Wiener Hofburg, die heute Nachmittag von Bundespräsident Heinz Fischer und dem Menschenrechtskommissar des Europarats Nils Muiznieks eröffnet wurde, nehmen noch bis morgen rund 150 Vertreterinnen und Vertreter der 47 Mitgliedsstaaten des Europarates, von internationalen Organisationen, der Wissenschaft, sowie Abgeordnete, Juristinnen und Juristen, Ombudspersonen und VertreterInnen der Zivilgesellschaft teil.

Unter den prominenten DiskutantInnen und RednerInnen finden sich u.a. Elisabeth Steiner, Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, Facundo Chavez Penillas, Berater für das UN Hochkommissariat für Menschenrechte, sowie die Behinderten-bzw. SozialsprecherInnen der österreichischen Parlamentsparteien. (Tagungsband)

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