BIZEPS: Umfassende Inklusion vor und bis zum Ende des Lebens

Die nach wie vor andauernde Aussonderung und Diskriminierung von behinderten Menschen darf nicht auch bis zum Ende des Lebens fortgesetzt werden.

BIZEPS
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„Ich leide nicht an meiner Erkrankung, sondern ich leide an der Ablehnung und Diskriminierung durch die scheinbar Gesunden. Ich will kein Mitleid, keine falschen Zuschreibungen von außen, und erst recht keine vorzeitige billige Fahrkarte ins Jenseits. – Ich will ganz einfach leben!“, findet Mag.a Marianne Karner (BIZEPS-Sprecherin für ethische Fragestellungen in Biopolitik, -medizin und -wissenschaft) bei der heutigen Sitzung der Enquete-Kommission zum Thema „Würde am Ende des Lebens“ im Parlament deutliche Worte. (Fotos von der Enquete)
Gleich am Anfang räumt die BIZEPS-Sprecherin, selbst von einer chronisch fortschreitenden Erkrankung betroffen und auf den Rollstuhl angewiesen, damit in einem persönlichen Statement mit einem gängigen Vorurteil auf.

So begrüßenswert ein flächendeckender Ausbau von Hospizbetreuung und Palliativ-Care grundsätzlich auch ist, dennoch muss gerade hier genau darauf geschaut werden, dass behinderte bzw. schwer chronisch kranke Menschen nicht noch mehr abgesondert bzw. vorschnell den Stempel „unheilbar“, „austherapiert“ oder „terminal“ verpasst bekommen. Vielmehr müssen Begriffe wie „Leichte Sprache“, „Inklusion“ und „Barrierefreiheit“ auch ins Bewusstsein von Hospizbetreuerinnen und Palliativmedizinern gelangen.

Angebote im Hospiz- und Palliativ-Care-Bereich müssen inklusiv und barrierefrei für alle Bürger und Bürgerinnen offen stehen.

Behinderte Menschen müssen derzeit noch immer sehr oft in Pflegeheimen bzw. Großeinrichtungen („Bettenburgen“) leben. Diese dürfen aber nun keinesfalls zu „Sterbehäusern“ umfunktioniert werden. Im Gegenteil: „Derartige Institutionen widersprechen klar der UN-Behindertenrechtskonvention und müssen in absehbarer Zeit stark reduziert und durch lebenswürdige Alternativen ersetzt werden“, so Karner. Behinderten Menschen muss vor und bis zum Ende des Lebens volle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden.

„Behinderung und Krankheit wird es in der Menschheitsgeschichte immer geben. Aber Barrieren können abgebaut werden, Ängste und Vorurteile sind therapier- und heilbar“, zeigt sich Mag.a. Marianne Karner überzeugt. Und schließlich fordert sie die anwesenden Parlamentarier auf: „Menschliches Leben ist immer würdig. Es gibt nur unwürdige Umstände. Und diese können wir, diese können Sie, werte Abgeordneten, ändern und verbessern.“

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