Walser: Schluss mit Aussonderung – Gemeinsame Schule umsetzen!

Grüne BildungssprecherInnen fordern Weiterentwicklung des Inklusiven Schulsystems

Harald Walser
GRÜNE

„Es gibt zwei aussondernde Schulformen in Österreich. Das eine sind die Sonderschulen, die andere die AHS!“ Auf diesen Punkt brachte der Grüne Bildungssprecher Harald Walser die Ergebnisse der eineinhalbtätigen Beratungen der Grünen zum Thema „Inklusives Schulsystem“.

Das Treffen in Graz fand auf Einladung der steirischen Bildungssprecherin Ingrid Lechner-Sonnek statt. Dazu hatten die Grünen auch Michael Longhino, den Leiter des Projektes für eine Inklusive Region in der Steiermark, als Experten eingeladen.

Er berichtete über Chancen und Notwendigkeiten im Bereich Inklusion aus der Praxis. „Bei uns ist es bereits gelungen, Sonderschulen zu schließen“, berichtete Lechner-Sonnek über erfolgreiche Projekte, die die Steiermark zum Musterland für Integration machen. Sie kündigt als nächsten Schritt die Einrichtung von Inklusiven Modellregionen an.

„Österreich ist mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention die Verpflichtung zum Inklusiven Unterricht eingegangen, blieb aber konkrete Maßnahmen schuldig“, kritisiert Harald Walser neuerlich die Untätigkeit der Regierung und fordert konkrete Schritte für eine Inklusive Schule: „Diese Schule kann nur eine Gemeinsame Schule für alle Kinder bis zum 14. Lebensjahr sein, die auf die Bedürfnisse aller SchülerInnen abgestellt ist“

Gottfried Hirz, Grüner Klubobmann im oberösterreichische Landtag, würdigte die bisherigen Erfolge der Integration. „Viele Schulen haben bereits den Praxisbeweis erbracht, dass der gemeinsame Unterricht funktioniert. Es ist Zeit den nächsten Schritt zu gehen und ein Inklusives Schulsystem zu schaffen.“

Simon Hofbauer aus Salzburg verwies auf die Schwierigkeiten bei der Ressourcenzuteilung für SchülerInnen mit Förderbedarf: „Die Bereitstellung eines pauschalen Kontingents für Sonderpädagogik geht an der Realität vorbei, was wir brauchen ist eine indexbasierte Mittelzuwendung für Inklusiven Unterricht. Das gibt den Schulen mehr Handlungsspielraum, ohne dass einzelne SchülerInnen stigmatisiert werden“. Ahmet Demir, Bildungssprecher der Grünen in Tirol, ergänzt mit Blick auf die Abschaffung der Sonderschule im Bezirk Reutte: „Was in Reutte funktioniert, funktioniert auch an anderen Standorten!“

„Inklusion muss schon vor der Schule, nämlich im Kindergarten beginnen und darf nach der Schule nicht aufhören“, ergänzt Regina Petrik (Burgenland). „Die Schulen haben eine Vorreiterrolle in der Inklusion, die Umsetzung muss aber die gesamte Gesellschaft erfassen“, verweist sie auf nötige verbesserte Rahmenbedingungen in Arbeit, Beschäftigung, Pflege und Betreuung für ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen.

Emmerich Weiderbauer (NÖ), Martina Wurzer (Wien) und Zalka Kuchling (Kärnten) teilen die Einschätzung ihrer KollegInnen und fordern eine Gemeinsame Schule für alle SchülerInnen bis 14, die die Grundlage für individuelle Förderung und Inklusion bildet. Daniel Zadra, Bildungssprecher in Vorarlberg, berichtet in diesem Zusammenhang auch über die Fortschritte bei der Entwicklung einer Modellregion Gemeinsame Schule in Vorarlberg.

Einig sind sich die BildungssprecherInnen darin, dass neben der Erhöhung und indexbasierten Verteilung der Ressourcen nur tiefgreifende Reformen in Richtung einer Gemeinsamen Schule die notwendigen Fortschritte auf der Baustelle Bildung bringen werden.

„Das gestrige Treffen hat wieder einmal gezeigt, dass wir mit unserer Forderung nach einer Gemeinsamen Schule und dem Ziel des Inklusiven Unterrichts in die richtige Richtung gehen“, freut sich Harald Walser über die Einigkeit und Unterstützung aller grünen BildungssprecherInnen.

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