Zerstörung des Salzburger Euthanasie-Mahnmals: Nun ist Verdächtiger in Haft

Am 14. Mai 2014 wurde das Euthanasie-Mahnmal im Kurgarten in Salzburg zerstört und wenige Monate später wieder errichtet.

Euthanasie-Mahnmal im Kurgarten in Salzburg
Bernhard Jenny

Das Denkmal erinnert an jene 180 behinderte und psychisch kranke Menschen der damaligen „Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke“, die im Jahr 1941 im Rahmen der „Aktion T4“ nach Schloss Hartheim bei Linz gebracht und dort getötet wurden.

Nun ist ein Hauptverdächtiger festgenommen worden, berichtete der Standard am 23. März 2015.

Eine Reihe von Personen sei in Folge der Beschmierungen von Gedenksteinen in Salzburg (genannt Stolpersteine) befragt und angezeigt worden. Im Rahmen der Ermittlungen soll nun ein entscheidender Hinweis auf den Verdächtigten erfolgt sein.

Die Verhaftung wird vom stellvertretendem Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, folgendermaßen begründet: „Durch die Zerstörung des Mahnmals sei ein erheblicher Schaden herbeigeführt worden, die Tat stehe auch in Zusammenhang mit nationalsozialistischer Wiederbetätigung.“

Zerstört und wieder errichtet – Täter haben Ziel nicht erreicht

Mit 15.000 Euro wurde das Denkmal wieder errichtet und am 26. November 2014 im Rahmen eines Festaktes wieder enthüllt.

„Ihr Ziel, das Denkmal nachhaltig zu beschädigen, haben die aller Wahrscheinlichkeit nach rechtsradikalen Täter jedenfalls nicht erreicht. Im Gegenteil: Das Mahnmal ist seither in der Öffentlichkeit präsenter als in den Jahren seit der Einweihung 1991. Und es wurde von der Stadt Salzburg nicht nur einfach repariert, sondern gemeinsam mit dem Künstler Otto Saxinger auch ergänzt und neu gestaltet“, schrieb der Standard im Jahr 2014.

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