Deutschland: Regelschule gehörloser Kinder

Die Regelschule für gehörlose Kinder wird zum Standard, schreibt Karin Kestner auf ihrer Webseite und verweist zugleich auf immer noch bestehende Vorbehalte gegen die Deutsche Gebärdensprache in Kultusministerien und Sozialämtern.

Flagge Deutschland
Trine Juel/Flickr

Die Gebärdensprachdolmetscherin und Verlegerin bedauert, dass die Kultusministerien leider nicht verstehen, wie existentiell wichtig die Deutsche Gebärdensprache (DGS) für die Kinder ist.

„Anträge auf Anerkennung der DGS im schulischen Bereich werden nicht angenommen oder abschlägig behandelt. Unterricht muss für die hörenden Kinder privat oder auf Spendenbasis organisiert werden. Es ist doch wichtig, dass die Mitschüler der gehörlosen Kinder auch zumindest die Basiskommunikation beherrschen. Die DGS ist für die Vertreter der Kultusministerien immer noch keine wertvolle und vollwertige Sprache für die Kinder, sondern etwas Minderwertiges“, kritisiert Karin Kestner in ihrem Beitrag.

„Und die Sozialämter wollen nicht verstehen, dass gehörlose Kinder diese Form des Unterrichts benötigen, weil es Geld kostet. Mit immer neuen oder alten (Schein)Argumenten versuchen sie die Honorare der Dolmetscher nicht zahlen zu müssen. Es ist ihnen auch egal, ob die Kinder etwas lernen oder nicht. Das wird natürlich nicht laut gesagt!“

Bei jedem Sozialamt fange der Kampf von Eltern von neuem an, jedem Sozialamtsmitarbeiter müsse „die Welt“ neu erklärt werden. „Auch dieses Jahr wieder müssen Eltern vor Gerichte ziehen, um den Anspruch auf gleiche Bildungschancen für ihre Kinder zu verwirklichen. Das ist beschämend für ein Land wie Deutschland“, sagt Karin Kestner.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich