Österreichs Gleichstellungsanwalt für Menschen mit Behinderungen, Dr. Erwin Buchinger, besuchte heute das Grazer Sommercamp für ein selbstbestimmtes Leben.
In seinem Vortrag ging er ausführlich auf Veränderungen in der Behindertenpolitik der letzten 2 Jahre ein. (Fotos vom Sommercamp)
Positiv bewertet Buchinger die Zusammenlegung der Pflegegeld bezahlenden Stellen von über 300 auf jetzt rund eine Hand voll. Die Einschätzungsverordnung ist für einige Gruppen von Menschen mit Behinderungen seiner Meinung nach auch eine Verbesserung.
Sehr kritisch sieht der Gleichstellungsanwalt die laufende Verschlechterung am Arbeitsmarkt für behinderte Menschen. Hier werden die Mittel eingefroren. Bei steigenden Arbeitslosenzahlen „ist das eine klare Kürzung“, zeigt er sich über diese Entwicklung entsetzt. Er forderte ein gemeinsames öffentliches Auftreten, damit in diesem Bereich verstärkte Maßnahmen beschlossen werden.
Obwohl in den letzten Jahren behinderte Menschen „hunderttausendfach diskriminiert wurden, gibt es relativ wenige Schlichtungen und kaum Klagen“, bedauert Buchinger. Es sei wichtig gewesen, das Gesetz zu evaluieren und Schwächen in 2 Studien aufzulisten. Skeptisch zeigte sich der Sozialdemokrat, ob die Politik daraus die richtigen Schlüsse ziehen werde: „Behindertengleichstellung ist dem Sozialminister kein Anliegen.“