Nicht barrierefrei – Stadt New York verschiebt Abstimmung über Amazon-Vertrag

Nach Protesten der National Federation of the Blind (NFB) verzögert sich ein Vertragsabschluss der Stadt New York mit Amazon über ein E-Book-Angebot für 1800 öffentliche Schulen.

Flagge USA
jnn1776/Flickr

Eigentlich sollte ein Ausschuss bereits Ende August einen Vertrag mit Amazon für New Yorks Schulen absegnen, doch nach Protesten der Blindenorganisation NFB ist die Abstimmung erst einmal verschoben, berichtete die New Yorker Zeitung „Daily News“.

Die Blindenorganisation befürchtet, dass blinde und sehbehinderte Schüler von der Nutzung der elektronischen Schulliteratur ausgeschlossen werden könnten, da das Angebot nicht voll umfänglich barrierefrei sei. So gebe es Schwierigkeiten beim Navigieren durch die Bücher mit der Sprachausgabe und Grafiken seien nicht zugänglich.

Zwei Briefe an die Verantwortlichen der Stadt blieben unbeantwortet und so rief NFB zu einer öffentlichen Protestkundgebung gegen das Abkommen mit Amazon auf. Nur einen Tag vor der geplanten Protestveranstaltung reagierte die Stadt plötzlich und teilte mit, dass die Abstimmung im Bildungsausschuss verschoben werde.

Ein Sprecher der Schulbehörde sagte, man arbeite eng mit Amazon zusammen, um sicherzustellen, dass alle Menschen von dem neuen Angebot profitieren können, auch Menschen, die blind oder sehbehindert sind.

Die Stadt plant, gemeinsam mit Amazon eine Plattform anzubieten, über die Schüler und Lehrer auf ihren E-Book-Readern und Mobiltelefonen zentralen Zugriff auf elektronische Schulbücher haben.

Der Umfang des Vertrages beläuft sich nach Informationen der „Daily News“ auf rund 30 Millionen Dollar (rund 26 Millionen Euro).

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