„Barrierefrei bauen interessiert niemand“

Der Standard: "Barrierefrei bauen interessiert niemand"

Museumsquartier
BIZEPS

Wie „Der Standard“ berichet ist es für Behinderte deprimierend, täglich die Mängel der Bauordnung am eigenen Leib zu spüren – Stufen, Schwellen, versperrte Türen. Richtlinien für behindertengerechtes Bauen gäbe es – sie wurden aber nur teilweise als Pflichten in die Bauordnungen aufgenommen.

„Niemand ist interessiert.“ Manfred Srb, Sprecher des Behindertenberatungszentrums „BIZEPS“, redet sich in Rage, wenn es um „barrierefreies und behindertengerechtes Bauen“ geht. „Unsere Vorschläge wurden abgeschmettert, jetzt steht in der Wiener Bauordnung (Novelle beschlossen im Dezember 2000, Anm.) eine Schmalspurversion.“ Theresia Haidlmayr, Behindertensprecherin der Bundespartei der Grünen, ergänzt: „Nicht behindertengerecht zu bauen gilt als Kavaliersdelikt.“ Sie fordert ein Gleichstellungsgesetz nach US-Vorbild.

Auslöser der Diskussion ist ein STANDARD-Bericht, wonach der Milliarden teure Neubau des Museumsquartiers von Experten als „behindertenuntauglich“ befunden wurde.

Weiters berichtet „Der Standard: „Am liebsten hätten Behindertenvertreter, wenn die Richtlinien des Österreichischen Normungsinstituts (ÖN) für „barrierefreies Bauen“ in der Bauordnung enthalten wären. Die Önormen 1600 bis 1602 beschreiben detailreich wie für Behinderte, ältere Menschen, Familien mit Kinderwägen die Wege geebnet werden könnten. Aber: „Die Önorm ist eine Empfehlung ohne Verbindlichkeit,“ weist Johannes Stern vom ÖN hin.
Stattdessen liegt die Bauordnung in Länderkompetenz – und darin ist nur ein Teil der ÖN-Empfehlungen aufgenommen. Zusätzlich gelten Sicherheitsvorschriften aus dem Veranstaltungsgesetz.“

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