Bildung in Österreich – international nur Mittelmaß?

Schul- und Bildungsenquete des Bundesrats

Parlament
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Aktueller hätte die heutige Enquete des Bundesrates zum Thema „Schule und Bildung – Entwicklungschancen des österreichischen Bildungssystems“ nicht sein können: Vor der offiziellen Bekanntgabe am 7. Dezember 2004 wurden nämlich zeitgleich die Ergebnisse der neuesten PISA-Studie, wonach die österreichischen Schulen stark zurückgefallen sind, in den Medien veröffentlicht. …

Maria Brandl (Integration:Österreich) konzentrierte sich auf das Thema Integration behinderter Kinder in das Schul- und Ausbildungssystem. Dabei schlug sie vor, von Inklusion zu sprechen, der Teilhabe an der Gesellschaft und ihren Leistungszusammenhängen. Statt einer aussondernden Pädagogik bedürfe es einer einschließenden Pädagogik, in der alle Kinder und Jugendlichen mit- und voneinander lernen. Brandl verlangte, Integrationsklassen über die achte Schulstufe hinaus gesetzlich abzusichern und appellierte an die Teilnehmer der Enquete, das Thema Behindertenintegration als ein zentrales Thema unserer Gesellschaft anzuerkennen. …

Abgeordnete Sabine Mandak (GRÜNE) zeigte sich verwundert darüber, dass zwar immer über eine Reform des Bildungssystems gesprochen werde, es aber nicht erlaubt sei, wesentliche Kernpunkte anzutasten. In diesem Zusammenhang nannte sie neue Formen des Lernens und Lehrens, neue Formen der Organisation oder ein neues Mischen von Lehr- und Lernzeiten. Eines der wichtigsten bildungspolitischen Ziele in Österreich sei es, dass in Zukunft 100 % aller Schüler mit Pflichtschulabschluss sinnerfassend lesen können. Weiters müsse die Integration von Kindern mit Behinderung noch besser gefördert werden, zumal die Quote teilweise nur bei knapp über 30 % (Vorarlberg) liege. Handlungsbedarf gebe es auch hinsichtlich der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache, wo es noch viel zu wenig Unterstützungsmaßnahmen gibt. …

Anton Dobart, Bildungsministerium, stellte die Qualität des Bildungssystems in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Schule müsse ins Gemeinwohl eingebettet werden. Was die Leistungsbeurteilung betrifft, betonte Dobart, Fehler sollten als Anlass zum Lernen gesehen und nicht bestraft werden. Das Portfolio-System kommentierte er mit Interesse.

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