Berliner Olympiastadion wird nachgebessert

Nach dem gerichtlichen Vergleich des Berliner Behindertenverbands (BBV) mit dem Berliner Senat zur barrierefreien Nachbesserung des Berliner Olympiastadions führte gestern eine Fachberatung zu ersten konkreten Ergebnissen.

Ilja Seifert
Berliner Behindertenverband

Nach dem gerichtlichen Vergleich des Berliner Behindertenverbands (BBV) mit dem Berliner Senat zur barrierefreien Nachbesserung des Berliner Olympiastadions führte gestern eine Fachberatung zu ersten konkreten Ergebnissen. Horst Lemke, der stellvertretende Vorsitzende und engagierte Hertha-Rolli-Fan, und Gerd Grenner vom „Kompetenzzentrum barrierefrei“ entschieden sich für die Planungen, die vorsehen, die letzte Reihe in der Ostkurve (der Hertha-Fanblock-Kurve) mit einem variablen System zu überbauen.

Dadurch rücken die Plätze für Rolli-Fahrer um ungefähr 80 cm weiter nach vorne. Weil sie außerdem über den ursprünglichen Sitzreihen bleiben, verbessert sich dadurch die Sichtachse für behinderte Zuschauer beträchtlich. Ende Januar wird in einer weiteren Beratung noch über Details entschieden, so dass spätenstens zum Ende der Spielsaison der Umbau erfolgen werde, heißt es seitens des BBV.

Der BBV-Vorsitzende, Ilja Seifert, freut sich, dass die Verbandsklage seiner Organisation noch zu solchen Ergebnissen geführt habe. „Trotzdem“, so Seifert, „hätten diese zusätzlichen Kosten vermieden und dennoch ein noch wesentlich besseres Ergebnis erzielt werden können, wenn unser Rat von Anfang an gefragt gewesen wäre. Jetzt erreichen wir zwar Verbesserungen. Auf die sind wir auch stolz. Aber wir übersehen nicht, dass in der Kurve der Fans der Gastmannschaft das Provisorium bleibt, dass die oberen beiden Reihen nur abgedeckt werden.“

Auch für sehbehinderte Zuschauer seien nicht alle erforderlichen Fortschritte in der kontrastreichen Besucherführung erreicht worden. „Dennoch zeigen sich die Senatsvertreter jetzt sehr kooperationsbereit, so dass wir hoffen, zukünftig ohne Gerichte zu noch wesentlich barriereärmeren Lösungen zu kommen“, hofft Seifert.

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