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Universität Innsbruck: Rektor streicht Professur für Integrative Pädagogik

55 Organisationen fordern die Besetzung der Lehrkanzel.

Seit 15 Jahren bestehen Bemühungen zur Besetzung einer Lehrkanzel für integrative Pädagogik mit dem Schwerpunkt der Integration behinderter Menschen am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck.

Nun hat der Rektor der Universität Innsbruck Prof. Manfried Gantner entschieden, dass diese Lehrkanzel überhaupt nicht besetzt wird, eine weitere Stelle wird dem Arbeitsbereich entzogen.

Diese Entscheidung steht im Gegensatz zu dem hohen Bedarf an wissenschaftlicher Begleitung und Unterstützung für innovative Entwicklungen im Bereich der Integration von behinderten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Durch die Nichtbesetzung der Lehrkanzel und durch die von Rektor Prof. Gantner angekündigten starken Beschneidungen im Studienangebot, kündigt sich eine extreme Verschlechterung der Studienbedingungen im Bereich der Erziehungswissenschaften an der Universität Innsbruck mit derzeit 1700 Studierenden an.

Besonders betroffen davon ist der Bereich der integrativen Pädagogik. Dieser Arbeitsbereich ist durch die Einrichtung einer digitalen Bibliothek zu Fragen der Integration behinderter Menschen international bekannt.

Der akademische Mittelbau des Instituts für Erziehungswissenschaften appellierte nun in einer Stellungnahme an den Rektor, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Unterstützt wird dieser Appell von 299 Institutionen und Personen aus Wissenschaft und Praxis aus dem deutschsprachigen Raum. Darunter befinden sich 55 universitäre Einrichtungen, Einrichtungen der Behindertenhilfe und Selbshilfeorganisationen.

In einer Stellungnahme schreibt der österreichische Berufsverband der BehindertenbetreuerInnen: „Die Quasi-Vernichtung dieses Wissenschaftsbereiches hat zwar unmittelbare Folgen für die MitarbeiterInnen und Studierenden des Forschungsbereiches. Mittelbar sind davon aber auch tausende Fachkräfte, die behinderte Menschen betreuen, begleiten und beraten betroffen. Ihnen wird die wissenschaftliche Basis entzogen. Ebenso wie jenen tausenden, die in Zukunft diesen Beruf wählen werden.“

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