Stempel: abgelehnt

„Integrative Pädagogik“ in Tirol gefährdet

Massive Proteste gegen Stellenstreichung am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck.

Der Rektor der Universität Innsbruck, Prof. Manfried Gantner, hat im neuen Entwicklungsplan zwei von den drei bisherigen Planstellen ersatzlos gestrichen. Mehr als 50 Organisationen und viele Einzelpersonen aus Deutschland und Österreich haben dagegen schriftlich protestiert und fordern eine Rücknahme der Entscheidung.

„Die Integration behinderter Menschen in allen Lebensbereichen ist eines unserer wichtigsten politischen Anliegen und deshalb ist der Schritt Rektor Gantners, die Lehrkanzel überhaupt nicht zu besetzen, ein schwerer Rückschlag für das engagierte und innovative Innsbrucker Universitätsinstitut„, betonte SPÖ-Bildungssprecher und Nationalratsabgeordneter Dr. Erwin Niederwieser, der darauf hinweist, dass die Universität Innsbruck im Bereich der integrativen Pädagogik einen sehr guten Ruf habe.

„Die Quasi-Vernichtung dieses Wissenschaftsbereiches hat unmittelbare Folgen“ schreibt der österreichische Berufsverband der BehindertenbetreuerInnen. Die Innsbrucker Gemeinderätin Ulli Schindl-Helldrich fordert „die steigende Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung“ nicht zu ignorieren und den Lehrstuhl für Integrationspädagogik zu besetzen.

Rektor Gantner erläutert in der Tageszeitung „derStandard“, dass ersatzweise ein neuer Lehrstuhl „Sozialer Wandel und interkulturelles Lernen“ geschaffen werden soll. Der Entwicklungsplan der Universität stehe noch nicht fest, „entschieden ist noch nichts“, wird Gantner zitiert. Seinen Kritikerinnen und Kritikern lässt er ausrichten: „Wenn aber so viele Institutionen und Vereine eine Professur für Integrative Pädagogik für wichtig erachten, dann können sich diese auch um eine Stiftungsprofessur bemühen.“

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