Christine Lapp

Lapp: Invaliditätspension ist Notausgang für kranke ArbeitnehmerInnen

Gesundheitliche Bedingungen am Arbeitsplatz verbessern

„Die gesundheitlichen Bedingungen in der Arbeitswelt führen dazu, dass ältere ArbeitnehmerInnen in die Invaliditätspension gehen wollen und müssen“, erklärte SPÖ-Behindertensprecherin Christine Lapp am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst zu einem Beitrag im heutigen „Standard“ und in der „Presse“.

Wenn man schon Zahlen vergleiche, wie dies die OECD-Studie tue, dann müsse man auch berücksichtigen, dass in Österreich acht Prozent der Menschen in Invaliditätspension seien, in den anderen EU-Staaten der Anteil an InvaliditätspensionistInnen aber im Schnitt 15 Prozent ausmache. Ein Drittel der Invaliditätsursachen liege bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, ein Viertel der Betroffenen müsse auf Grund psychischer Erkrankungen den Antrag stellen und mehr als zehn Prozent werden durch Herz- und Kreislauferkrankungen gezwungen, einen Antrag auf Invaliditätspension zu stellen. Von der steigenden Zahl der Anträge werden 42 Prozent positiv erledigt, stellte Lapp fest.

„Warum werden kranke und behinderte ArbeitnehmerInnen immer als arbeitsunwillig dargestellt? Menschen, die einen Antrag auf Invaliditätspension stellen, können nicht mehr arbeiten und tragen meist ihren ‚Kopf in der Schlinge'“, stellte Lapp klar.

Es handle sich dabei keinesfalls um ältere Arbeitnehmer, „die nur schnell den Weg des süßen Nichtstun buchen wollen und die bloß aus Faulheit einen Antrag stellen, wie dies gerade von ÖVP-Politikern immer wieder gern in den Raum gestellt werde, sondern um kranke und behinderte Menschen, die arbeiten und auf Grund ihrer schlechten Gesundheit durch gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen den Weg in die Pension suchen“, hielt die SPÖ-Behindertensprecherin fest.

„Minister Bartenstein ist auch Arbeitsminister – nur diesen Auftrag erfüllt er nicht“, kritisierte die SPÖ-Behindertensprecherin. Es gehe darum, die gesundheitlichen Bedingungen am Arbeitsplatz zu verbessern, damit die ArbeitnehmerInnen lange ohne Beeinträchtigungen in der Arbeitswelt verbleiben können. „Dazu gibt es in Österreich keine Projekte, denn das ist dieser Bundesregierung anscheinend kein Anliegen“, so Lapp abschließend.

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6 Kommentare

  • Ich bin durch einen Arbeitsunfall zu 80% behindert. War Tischler und habe meinen Beruf geliebt 🥰 war jetzt 4 Jahre auf Reha und bin mit 1.Juli dauerhaft invalid (austherapiert)
    Auch der finanzielle Adpekt ist enorm für etwas was ich nicht steuern konnte. Es gibt absolut nichts positives geschweige denn Ausweg oder Flucht vor der Arbeit

  • Da geht es schlicht ums Sparen. Manchmal ist die Begutachtung großzügiger und dann wieder sehr restriktiver. Sie sollten nicht versuchen, das rational zu bewerten!!!

  • Hallo, Meine Mutter war seit 2 Jahren in befriest. inva. pension und nun wurde sie abgelehnt. das was ich nicht verstehe meine mutter bekommt nun ein zweites neues knie und ist weiterhin gehbehindert und kann somit ihren alten beruf nicht mehr ausüben. sie musste sich nun arbeitslos melden. die frechheit ist das meine mutter 1 jahr zur normalen pension noch hat. so nun meine frage wo kann mann sich am besten hinwenden um einspruch zu machen oder am besten an welche stelle wende ich mich da zwecks zeitungs veröffentlichung und soweiter ! weil das lass ich nicht zu das meine mutter so behandelt wird!!!!!!

  • Ich habe eine Frage: Kann ich (bin seit meinem Mopedunfall 1997 mit 60% behindert) eine Invaliditätspension beantragen? Und wie funktioniert das? Vielen Dank im Voraus für die Informationen.

  • mein bewegungsapparat ist abgenützt und schmerzt an zwei stellen besonders. Ich bin auch schon operiert worden,trotzdem halte ich es nicht länger als eine viertel stunde in einer position aus. trotzdem wurde ich schon einmal abgelehnt und musste klagen. nach dem bericht der gerichtsärzte bin ich fast gesund. ich werde wahrscheinlich wieder abgelehnt. und was dann?

  • Es werden nur 42 Prozent der Anträge auf Invaliditätspension positiv erledigt, und was ist mit dem restlichen Prozentanteil?? (Wahrscheinlich sortieren sie es nach der Berufsausbildung! Naja er hat ja so eine gute Ausbildung und so einen guten Job gehabt, aber er ist wirklich nicht mehr im Stande zu arbeiten, bewilligen wir es ihm doch! Manchmal kommt es mir wirklich so vor! Meine Meinung – Bitte nicht falsch verstehen) Ich glaube, es sollten schon bei der Antragstellung auf Inv.-Pension „mehr wissende“ Personen uns gegenüber sitzen und uns über die Inv.-Pension gut informieren. Der Fehler beginnt ja schon dort. Die Menschen machen sich eine Hoffnung bis zur Entscheidung, aber die restlichen 58 % erhalten eine Ablehnung. Als Beispiel möchte ich das Ereignis meines Vaters berichten: Er ist 59 Jahre alt und hat vor einigen Tagen eine Ablehnung des Invaliditäspensions erhalten. Er war einer der ersten Gastarbeiter in Österreich und hat auf sehr vielen Baustellen hart und schwer gearbeitet. Er hat jahrelang gelitten, aber er hat nie Krankenstand beansprucht, da er Angst hatte gekündigt oder entlassen zu werden. Seit 2-3 Jahren hat er es endgültig nicht mehr ausgehalten (wegen Erkrankungen des Bewegungsapparates) und hat einen Antrag auf Invaliditätspension bei der PVA St.Pölten stellen lassen. Er hat genug ärztliche Befunde, aber ist das Gerechtigkeit??
    Oder ist es nur deshalb, weil DEUTSCH nicht seine MUTTERSPRACHE ist …