Klaus Widl

Widl: „Im Sinne einer Selbstvertretung kandidiere ich“

BIZEPS-INFO sprach mit SPÖ-Kandidat Klaus Widl über seine Kandidatur zur Wiener Landtagswahl am 23. Oktober 2005. Er drückt seine Bereitschaft aus, sein Engagement auf politischer Ebene fortzusetzen.

BIZEPS-INFO: Welchen Listenplatz haben Sie und wie realistisch ist Ihr Einzug in den Landtag?

Klaus Widl: Ich stehe auf dem 79. Listenplatz, die SPÖ ist derzeit mit 52 Abgeordneten im Wr. Landtag vertreten. Selbst bei optimalem Wahlausgang für die SPÖ, wird sich mein Einzug in den Wiener Landtag nicht ausgehen.

BIZEPS-INFO: Welche politischen Ziele haben Sie konkret?

Klaus Widl: Wie Ihnen bekannt ist, engagiere ich mich schon seit über 20 Jahren sowohl persönlich wie auch in verschiedensten Interessenvertretungen und Gremien, um für behinderte Menschen eine Verbesserung ihrer Lebensumstände zu erreichen. Mit meiner Kandidatur drücke ich den Willen und die Bereitschaft aus, mein Engagement auf politischer Ebene fortzusetzen. Dabei sind mir vor allem die 3 Lebenssäulen Arbeit, Wohnen und Freizeit wichtig.

Sich als Interessenvertreter mit Zurufen zu sozial- und behindertenpolitischen Themen zu Wort zu melden ist eine Sache, sich aber auch den Aufgaben zu stellen und sich bereit zu erklären, aktiv mitzugestalten, ist die andere, für mich selbstverständliche Sache.

BIZEPS-INFO: Wieso kandidieren Sie für die SPÖ?

Klaus Widl: Grundsätzlich bin ich immer schon dafür eingetreten, dass Menschen mit Behinderung sowohl bei den Nationalratswahlen als auch bei Landtagswahlen im Sinne einer Selbstvertretung kandidieren sollen. Schließlich finden sich von sämtlichen Interessenvertretungen, wie Wirtschaft, Gewerkschaft, Pensionisten, Bauern, etc. ausschließlich Kandidaten aus den eigenen Reihen. Aus diesem Verständnis heraus habe ich, von der SPÖ gefragt, nicht lange gezögert und zugesagt.

BIZEPS-INFO: Welche Behinderung haben Sie?

Klaus Widl: Ich habe seit meiner Geburt eine hochgradig spastische Quadroplegie mit starken Unruhebewegungen. Meine oberen Extremitäten sowie das Sprachzentrum sind davon besonders betroffen.

BIZEPS-INFO: Welche Möglichkeiten sehen Sie für sich persönlich, in der Behindertenpolitik in Wien für die SPÖ etwas zu bewegen? Und was wollen Sie verändern?

Klaus Widl: Ich sehe mich – ob mit oder ohne Mandat – als eine Art Schnittstelle zwischen politischen Verantwortlichen, Behindertenvereinen und Selbsthilfegruppen.

Ich glaube, dass in sehr vielen Bereichen der Behindertenpolitik Wien den Vergleich mit anderen Bundesländern und Städten nicht scheuen braucht und in einigen Bereichen sogar Vorreiter ist. Natürlich gibt es auch Nagativbeispiele, wo es gilt raschest Veränderungen herbeizuführen. Wichtig dabei erscheint mir das Bewusstsein, dass wir nicht im Schlaraffenland leben. Unsere Forderungen sollten daher mit einer realistischen Finanzierungsgrundlage in Einklang stehen.

BIZEPS-INFO: Danke für das Interview.

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