BIENE Wettbewerb

BIENE erstmals ohne Medienpreis

Bei der Preisverleihung des BIENE-Wettbewerbs um die besten barrierefreien Webseiten wurde in diesem Jahr erstmals keine Auszeichnung im Bereich Medien vergeben.

Einen der beiden Sonderpreise erhielt der blinde Webprogrammierer Simon Bienlein für sein unauffälliges Angebot Linux (nicht nur) für Blinde.

Beide Entscheidungen der Jury kamen für das Publikum in der Caligari-Halle des Filmparks Babelsberg überraschend. Doch die Begründungen machten deutlich, dass der BIENE-Wettbewerb die Messlatte für eine Auszeichnung der an Quantität wie Qualität gestiegenen Bewerbungen aus dem deutschsprachigen europäischen Raum deutlich ein Stück höher anlegen musste.

Redakteur Ralf Sander von „stern.de“ bedauerte als Mitglied der Jury, dass lediglich 12 Bewerbungen aus dem Medienbereich eingegangen sind. Keine sei wirklich auszeichnungswürdig gewesen. Gegenüber „kobinet“ sagte der Journalist aus Hamburg später, „dass Angebote von Medien schließlich an den Spitzenreitern des Wettbewerbs gemessen werden, wie die beiden mit Gold ausgezeichneten Landesportale von Baden-Württtemberg und Nordrhein-Westfalen„.

Im Bereich Kultur und Gesellschaft war mit 129 Eingängen der stärkste Andrang für diesen Wettbewerb zu verzeichnen. Es gab drei Mal Bronze. Darunter war das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt als einziger außerdeutscher Preisträger.

Petra Groß vom Verein „Mensch zuerst“ würdigte, dass bei diesem Angebot konsequent an leichte Sprache gedacht wurde. Generell war als eine neue Tendenz in diesem Wettbewerb zu beobachten, dass neben den „harten“ technischen Faktoren immer mehr auch die „weichen“ wie eine einfache, verständliche und die Nutzer erreichende Sprache wichtig werden. Das beherzigte besonders der Behindertenanwalt Oliver Tolmein, der auf seiner Webseite leichte wie Gebärdensprache einbezog und dafür einen Sonderpreis bekam.

Den anderen Sonderpreis erhielt zum Abschluss des mit Swing von Andrej Hermlin und seiner Band herrlich umrahmten Abends ein kleines, aber feines Angebot. Es zeigt beispielhaft, wie das Internet zur Plattform von Eigeninitiative werden kann. Als Laudator hob kobinet-Informatiker Hubertus Thomasius vom fachlichen Beirat des Wettbewerbs die „hohe Signalwirkung“ für die Webgemeinde hervor, die mit der Arbeit von Simon Bienlein erreicht wurde. Der hat sich an Linux gewagt, was zum Urteil der Jury führte: „Toll, dass das mal jemand macht!“

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