Schrift: Trafrikpreise

ÖBB – Fahrscheine in Trafiken?

Hohe Wellen geschlagen hat in den vergangenen Wochen die Tatsache, dass in zahlreichen Bahnhöfen in Österreich Fahrscheine nur mehr über Automaten erworben werden können und auch beim Schaffner nicht mehr gekauft werden können.

Wer ohne gültigen Fahrausweis ertappt wird, zahlt Strafe, auch wenn er/sie den Automaten z.b. wegen einer Behinderung nicht bedienen kann.

„In letzter Zeit haben sich die Beschwerden aus unserem Mitgliederkreis über die Vorgehensweise der ÖBB enorm erhöht“, erklärt Mag. Michael Svoboda, Präsident des Kriegsopfer- und Behindertenverbandes (KOBV).

„Viele Fahrgäste sind aufgrund ihrer Behinderung (z.b. Sehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Lernbehinderte etc.) nicht in der Lage, die Fahrscheinautomaten zu bedienen und werden, wenn sie mit der ÖBB fahren, aber keinen Fahrschein lösen konnten, kriminalisiert. Das kann’s doch wohl nicht sein, es ist höchst an der Zeit, diesen Missstand, der behinderte und ältere Menschen diskriminiert, zu beseitigen.“ fordert Präsident Svoboda.

Der KOBV hat dazu dem Generaldirektor der ÖBB, Mag. Martin Huber in einem Brief den Vorschlag unterbreitet, dass sich die ÖBB das dichte Netz an Tabaktrafiken in Österreich nutzbar machen sollten, und ebendort Fahrscheine der ÖBB verkauft werden könnten. Dieser Vorschlag hätte viele Vorteile:

  1. Trafikanten als Nahversorger sind nahe beim Kunden;
  2. Diejenigen, die Fahrscheinautomaten nicht bedienen können, können in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung Fahrscheine kaufen;
  3. Zusätzliche Einkommensabsicherung der Trafikanten als Nahversorger;
  4. Kundenfreundliches Service der ÖBB, das trotzdem (Personal-) Kosten spart

„Ich habe diesen Vorschlag auch schon dem Obmann des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten KR Peter Trinkl unterbreitet, der für Verhandlungen mit den ÖBB jederzeit bereit ist. Es liegt nun an den ÖBB, diese aufzunehmen.“, gibt sich Mag. Svoboda zuversichtlich, dass es zu einer für alle zufriedenstellenden Lösung in der Causa ÖBB-Fahrscheine kommen wird.

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11 Kommentare

  • Wir haben als Touristen versäumt ein Ticket zu entwerten. Hatten eine Wochenkarte und die Tickets vom Wien-Mitte bis Flughafen, nur nicht entwertet. Wir wurden von 3 Leuten umstellt wie Schwerverbrecher. Man wollte 240.- € von uns haben. Dann wurden uns“ netterweise“ NUR 90.- € abgenommen. Für Touristen vor dem Heimflug hätte man Toleranz walten lassen können.

  • also für die VOR-Zoneneinteilung kann ja die ÖBB nichts, das wird ja von Bund und Region vorgegeben. Außerdem gibts für den Ticketkauf eh Kulanzlösungen, in vielen Fällen kann ein Ticket noch immer ohne Strafe beim Schaffner gekauft werden!

  • Der VOR dient dem NAHverkehr (bald schaffnerlos). Da ist eine Zoneneinteilung sinnvoll. Für FERNverkehr gab es früher sehr intelligente Systeme (Kilometerbank). Ich bin mir sicher: SO blöd kann man nicht sein, die machen das absichtlich.

  • @Joseph Roth: Die Zoneneinteilung des VOR ist das Kompliziertete was es gibt. Besser wäre es ein Wabensystem. Doch ich denke, daß bei Fernreisen die Zoneneinteilung ein Murks ist.

  • Der Verkehrsverbund Ost schafft es, sein Versorgungsgebiet in Zonen zu teilen. Der Zonenfahrschein wird dann entwertet, ein Streifen pro durchfahrener Zone. Weshalb wollen die ÖBB keine intelligente Lösung? Wollen sie zuerst die Kunden vertreiben, um dann die Strecke zusperren zu können, weil „eh niemand fährt“.

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand so blöd ist, sowohl das Selbstbedienungs-Konzept als auch die Automaten so krass zu gestalten. Die machen das vielleicht wirklich absichtlich, so blöd kann man nicht sein.

  • @Franz Karl: Das hat früher schon mal gegeben, denn das nannte sich Kilometerbank.

  • Ich finde die Idee sehr gut. Die Trafikanten haben doch Computer für das Lotto, da müsste es doch möglich sein, auch Fahrkarten zu den verschiedensten Zielen zu kaufen. Trafikanten sind sicher so genauso schlau wie ÖBB-Schalterbedienstete!

  • Ich finde die Idee gut. Allerdings wird es kaum möglich sein, eine Fahrkarte von Grammatneusiedl nach Mistelbach zu kaufen. Daher mein Vorschlag: Die Trafik verkauft z.B. einen 100 €-Bahnscheck und der Schaffner vermerkt auf diesem Scheck, 78,60 € abgebucht.

  • Wenn jetzt noch die Trafiken in meiner Umgebung barrierefrei erreichbar wären …

  • Da der Vorschlag des KOBV intelligent, innovativ und kundenfreundlich ist, wird er wohl kaum mit der Strategie und Unternehmenskultur der ÖBB zu vereinen sein.

  • Ich fände es super, wenn Trafikanten Zugkarten verkaufen dürften. Immerhin kann ich bei meinem Trafikant Konzertkarten kaufen. Damit würde die ÖBB vielleicht sogar mehr Umsatz machen, denn die Leute würden einfach aus reiner Bequemlichkeit lieber die Zigaretten UND die Zugkarte beim Trafikanten ihres Vertrauens kaufen. Man muss ja nicht das Rad neu erfinden. Außerdem würde es auch den Trafikanten finanzell nützen.