Ratgeber Persönliche Assistenz

„Modellversuch war lange Zeit in Diskussion“

Am 19. März 2006 brachte Freak-Radio eine interessante Sendung zum Wiener Modellprojekt Persönliche Assistenz.

Zum Freak-Radio Gespräch lud Redakteur Gerhard Wagner vor einigen Tagen ins Funkhaus: DSA Anita Bauer (Fachbereichsleiterin des Fonds Soziales Wien), Karin Praniess-Kastner (ÖVP-Behindertensprecherin in Wien), Annemarie Srb-Rössler (Obfrau von BIZEPS-Zentrum für Selbstbestimmtes Leben) sowie Mag. Dorothea Brozek (Geschäftsführerin der WAG).

Die Fachbereichsleiterin des FSW erläuterte ausführlich über Rahmenbedingungen und das Entstehen des Modellversuches Persönliche Assistenz in Wien.

Modellversuch Persönliche Assistenz
SprecherIn: Fachbereichsleiterin DSA Anita Bauer (FSW)
Audioquelle: Freak-Radio

Der Modellversuch Persönliche Assistenz war lange Zeit in Diskussion, gemeinsam mit den betroffenen Menschen mit Behinderung, die sich das schon sehr lange wünschen von der Stadt. Wir wollen im Modellversuch Erfahrungen sammeln, wissen wie könnte diese Leistung für Wien aussehen, lernen wo sind die Fallstricke, was muss man beachten, und hoffen, in diesen zwei Jahren im Modellversuch Erfahrungen zu sammeln, um dann einen Weg entwickeln zu können. Wie könnte der Wiener Weg mit dieser Leistung aussehen?

Das Projekt hat sich natürlich aus der Diskussion zum einen entwickelt, mit den Betroffenen, und dann gab es noch ein Fachforum, wo wir versucht haben auch Dinge auszudiskutieren mit den Menschen. Die Erfahrungen sind rundherum sehr unterschiedlich. Wir haben uns im Ausland ein wenig umgehört und umgesehen; aber vor allem auch in den Bundesländern. Und es gibt eine Vielfalt an unterschiedlichen Vorgangsweisen und Versuchen, so dass wir letztendlich versuchen jetzt selber herauszufinden. Was könnte für die Großstadt Wien das Passende sein?

Wir versuchen, es neu zu machen anhand allem, was wir so gehört, gesehen, erlebt haben und diskutiert haben und hoffen, dass wir da einen ganz eigenen Weg auch beschreiten können.

Annemarie Srb-Rössler hielt fest, dass es wichtig ist Rahmenbedingungen zu haben um sich „Hilfe zukaufen zu können“, je schwerer man behindert ist. „Es muss möglich sein die Wahlmöglichkeit zu haben“, ob man sich Persönliche Assistenz einkauft oder im Arbeitgebermodell selbst organisiert.

Bei dem Kostenvergleich zwischen Heimplatz und Persönliche Assistenz „muss man wirklich aufpassen, dass man nicht Äpfel mit Birnen vermischt“, hält Dorothea Brozek fest. Bauer bestätigte, dass Persönliche Assistenz „im Schnitt teurer“ ist in einer Einrichtung. „Natürlich gibt es viele lebensqualitative Dinge, die für die Persönliche Assistenz sprechen, sonst würden wir sie auch nicht ausprobieren wollen“, so die Fachbereichsleiterin.

Wie geht es weiter?

Die Wiener ÖVP-Behindertensprecherin, Karin Praniess-Kastner, befürchtete, dass nun zwei Jahre im Bereich Persönliche Assistenz nur auf die Ergebnisse des Projektes gewartet werde und sonst keine weiteren Schritte folgen.

Es haben sich 50 Personen gemeldet
SprecherIn: Karin Praniess-Kastner (ÖVP-Behindertensprecherin in Wien)
Audioquelle: Freak-Radio

Meines Wissens nach wird dieses Projekt – dieses Modellprojekt – zwei Jahre mal laufen. Das bedeutet aber auch eine Wartezeit für alle jene, die jetzt nicht in diesem Projekt aufgenommen wurden. Es ist ja nur eine sehr kleine Anzahl von 25 Personen. Es haben sich 50 Menschen gemeldet, die Interesse bekundet haben, an dem Modellversuch teilzunehmen. Offen bleibt, was mit diesen 25 Personen passiert, die nicht Eingang gefunden haben ins Modell.

Hohe Anforderungen an die Betroffen

Den Verantwortlichen im FSW ist klar, dass der Versuch sehr hohe Anforderungen an die Betroffenen stellt und alle im Rahmen des Projektes intensiv an einem Gelingen arbeiten werden müssen.

Kompetenzen der Betroffenen von Bedeutung
SprecherIn: Fachbereichsleiterin Anita Bauer (FSW)
Audioquelle: Freak-Radio

Die persönlichen Kompetenzen der Betroffenen sind von Bedeutung. Das ist ein Versuch, der auch viele Ansprüche an die Personen selber stellt.

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