Monitor zeigt Herzschlag

Diskussion um „Lebenswert“ in neuer Aufmachung

Bevorzugte Impfung von jungen und gesunden Menschen im Falle von lebensbedrohenden Seuchen. Das Leben mehrerer Menschen ist bedroht, du kannst aber nur einige davon retten - für wen (oder gegen wen) entscheidest du dich?

Dieses ethische Dilemma, in das jeder aber vor Allem Ersthelfer, Notärzte oder Mediziner manchmal in Grenzsituationen geraten können, war schon manchmal Gegenstand von Witzen, von Filmdramen aber auch von ernsthaften Ethik- Debatten.

Zu solchen Konfliktsituationen haben nun Wissenschaftler des National Institutes of Health in einem im Magazin Science veröffentlichten Bericht offensichtlich die Antwort gefunden: Junge Menschen sollen im Falle einer Pandemie bei Impfungen gegen Vogelgrippe gegenüber Älteren, Kranken und Körperbehinderten bevorzugt werden, da viel zu wenig Impfstoff vorhanden sein würde, Allen zu helfen.
Begründet wird dies damit, wie tragisch der Tod (für die jeweils Nichtbetroffenen) empfunden wird. Bei einem Kind oder einem jungen Menschen ist der Tod also schmerzlicher zu bewerten als bei einem älteren oder behinderten Menschen, so die Schlussfolgerung.

Unabhängig davon, wie real die Bedrohung einer Pandemie zu beurteilen wäre, ist interessant festzustellen, mit welcher Selbstverständlichkeit, offensichtlich ohne Scheu und im Gewand angeblicher Wissenschaftlichkeit die Unterscheidung von lebenswerter und lebensunwerter Existenz getroffen wird und eine Selektion ins Auge gefasst wird.
Bleibt einerseits für uns Alle zu hoffen dass der Ernstfall nicht eintritt, andererseits, dass diese Entscheidungen über Leben und Tod nicht Menschen mit solchen Maßstäben überlassen wird.

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