EU-Parlament

Knappe Mehrheit für embryonale Stammzellforschung

Mit knapper Mehrheit hat am 15. Juni 2006 das Europaparlament für die embryonale Stammzellforschung gestimmt.

Diese Entscheidung über das 7. Forschungsrahmenprogramm in erster Lesung bezeichnete die Europaabgeordnete und Vorsitzende der Bioethik-Intergruppe im Europäischen Parlament, Hiltrud Breyer, (Bündnis 90/Die Grünen) als ein Desaster. Dem Parlament sei es nicht gelungen, der EU-Kommission klare ethische Schranken für die Forschungspolitik zu setzen.

Das knappe Abstimmungsergebnis mache jedoch Hoffnung, diese Abstimmung im Rat und in der zweiten Lesung korrigieren zu können. Da keine qualifizierte Mehrheit erreicht wurde, ist, wenn der Ministerrat anders entscheidet, in zweiter Lesung nicht mit einer ähnlichen Entscheidung des Parlaments zu rechnen.

„Es ist ein Armutszeugnis, dass das Parlament nicht die Chance genutzt hat, ethisch unproblematischen und viel versprechenden Alternativen, wie der Forschung an adulten Stammzellen oder aus Nabelschnurblutzellen Rückenwind zu geben. Diese verzeichnen bereits konkrete Therapieerfolge, während das offensichtlich nicht kalkulierbare Krebs- und Tumorrisiko klar gegen die embryonale Stammzellforschung spricht. Die embryonale Stammzellforschung ist ethisch hoch brisant und stellt auch gesundheitliche Risiken dar. Es ist nicht akzeptabel, menschliche Embryonen als Rohstoffmaterial zu degradieren. Es bestünde die Gefahr der Kommerzialisierung des menschlichen Lebens und der Instrumentalieriung von Frauen für die Eizellspende. Zudem könnte mit einer Forschungsförderung der embryonalen Stammzellförderung das Vertrauen in die Europäischen Union untergraben werden, wenn sie so offensichtlich Werte wie Menschenwürde und Menschrechte wirtschaftlichen Interessen unterordnet“, erklärte die Abgeordnete.

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