Zeitungen

Hausjell: „Mutiger Medienjournalismus fehlt fast zur Gänze“

Ein lesenswertes Interview mit dem Kommunikationswissenschaftler Fritz Hausjell hat der Standard am 22. Juli 2006 online gestellt.

Auf die Frage „Spiegelt das geringe Angebot der Medienlandschaft in Österreich die Nachfrage wider?“, antwortet Hausjell im Interview: „Nein. Jede Gesellschaft hat die Zeitungen, die es aufgrund der Rahmenbedingungen durch die Medienpolitik haben kann. Letztere hat in Österreich über Jahrzehnte hinweg große Versäumnisse aufzuweisen. … Man verkennt nicht nur die Bedeutung der Medien und Informationsmittel, sondern auch deren Rolle zur Absicherung und Erweiterung der demokratischen Gesellschaft. Ein demokratisches System funktioniert nur dann gut, wenn Medien möglichst gute Umschlagplätze für Informationen sind und wenn sie einen Teil der Kritik- und Kontrollfunktion erfüllen.“

Medienpolitik im Lichte der Gleichstellung

Die Medienpolitik hat besonders im Sinne der Gleichstellung behinderter Menschen in der Vergangenheit versagt. Bisher wurden keine gesetzlichen Vorgaben zur Zugänglichmachung von Angeboten beschlossen (Stichwort: Verpflichtende Quoten für Untertitelung) und Zeitungen wurden bisher nicht einmal – mit dem Druckmittel der Förderungen – zur Zugänglichmachung ihrer Onlineangebote gezwungen.

Das seit 1. Jänner 2006 geltende Behindertengleichstellungsgesetz sollte hier langfristig Erfolge ermöglichen. Doch ohne politischen Willen (Änderung der Förderungsrichtlinien und des ORF-Gesetzes) wird Gleichstellung sicherlich nicht passieren.

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