Bus und Bahn für alle

Aktionsplattform „Barrierefreier Öffentlicher Verkehr“ in OÖ vorgestellt

In Zusammenarbeit auf allen Ebenen sollen in den kommen Monaten die Weichen für einen barrierefreien Öffentlichen Verkehr gestellt werden - "Bus und Bahn für alle" lautet die Devise.

Zwei der wichtigsten Initiativen und NGOs in Oberösterreich, die Miteinander Ges.m.b.H mit Mag. Wolfgang Glaser und die Selbstbestimmt Leben Initiative (SLI) mit Klaudia Karoliny, stellen am 4. Oktober 2006 in Linz gemeinsam mit Klubobmann der Grünen, Gunther Trübswasser, eine Aktionsplattform „Barrierefreier Öffentlicher Verkehr“ vor.

„Keine öffentlichen Förderungen“

Klaudia Karoliny von der Selbstbestimmt Leben Initiative (SLI) rechnet – laut OÖ-Nachrichten – vor: „Körperbehinderte, Senioren, Eltern mit Kindern und nach Unfällen Rekonvaleszente sowie Sehbehinderte machen ein Viertel der Bevölkerung aus.“ SLI fordert deshalb: „Keine öffentlichen Förderungen für Verkehrsmittel, die nicht barrierefrei sind.“

Rollstuhlfahrer Wolfgang Glaser von der „Miteinander GesmbH“ und Zugpendler ist es leid, im Waggon neben der Toilette oder gar im Gepäckwagen fahren zu müssen und kritisiert die immer noch nicht zufriedenstellende Situation: „In der Stadt geht es ja, aber am Land, mit den Bussen, ist die Lage katastrophal.“

Forderungspaket

Ein Forderungspaket der Aktion „Bus und Bahn für alle“ wird anlässlich der Beschlussfassung über den Verkehrsdienstevertrag mit den ÖBB vorgestellt:

  1. bei Neuanschaffung von Fahrzeugen nur mehr barrierefreie Technik zulassen
  2. alte Fahrzeuge schrittweise umbauen oder außer Dienst stellen (Etappenpläne nach dem Behindertengleichstellungsgesetz)
  3. Planung und Umsetzung eines Grundversorgungsnetzes mit barrierefreiem Angebot (barrierefreier Netzplan ÖV)
  4. Informationen über barrierefreie Linien und Kurse in den jeweiligen Fahrplänen
  5. Ziel: bis 2010 einen lückenlosen barrierefreien Öffentlichen Verkehr im innerstädtischen Bereich (Umsetzung EU-Richtlinie) und bis 2015 einen lückenlosen barrierefreien Öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in ganz Oberösterreich durchzusetzen.

Diese Ziele sollen mit zahlreichen Informations- und Diskussionsveranstaltungen begleitet werden, zu denen alle Verkehrsträger (ÖBB, LILO, Busunternehmer, Privatbahnen etc.) eingeladen werden. Trübswasser: „Information und Überzeugungsarbeit ist das Eine; die Durchsetzung von EU-Richtlinien, dem OÖ. Antidiskriminierungsgesetz und dem Bundesgleichstellungsgesetz, das Andere. Hier geht es nicht um soziale Maßnahmen, sondern um die Durchsetzung von Rechten, ja sogar von Menschenrechten.“

Durchsetzung von Rechten

Diskriminierungen werden einfach nicht länger hingenommen, so der Abgeordnete. „Der Landtagsbeschluss am 5. Oktober 2006 kommt gerade rechtzeitig vor Beginn des ‚Europäischen Jahres für Chancengleichheit 2007‘ und ist ein entscheidender Schritt im Rahmen europaweiter Bestrebungen“, betont Trübswasser abschließend.

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