Heidrun Silhavy

Silhavy: Behinderten Menschen einbinden

Werden in der Bioethikkommission des Kanzler bald behinderte Menschen vertreten sein? Staatssekretärin Silhavy wünscht sich dies.

Die ehemalige Behindertensprecherin der SPÖ im Parlament und nunmehrige Staatssekretärin, Heidrun Silhavy, deponierte in der Sitzung der Bioethikkommission des Kanzlers am 14. Februar 2007, dass sie „in Zukunft eine eigene Vertretung für behinderte Menschen in die Kommission“ eingebunden sehen möchte.

Diese Kommission berät den Bundeskanzler in gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen und rechtlichen Fragen, die sich auf dem Gebiet der Humanmedizin und Humanbiologie aus ethischer Hinsicht ergeben und gibt Empfehlungen für die Praxis.

Schüssel war dagegen

Der Vorgänger des derzeitigen Bundeskanzlers, nämlich Dr. Wolfgang Schüssel (ÖVP), hatte diese Kommission eingesetzt und am 25. Mai 2001 deren Mitglieder bekannt gegeben. Der Bioethikkommission, unter Vorsitz von Univ.-Prof. Johannes Huber, gehören Fachleute aus den Bereichen Medizin, Molekularbiologie und Genetik, Rechtswissenschaften, Soziologie, Philosophie und Theologie an.

Die Verärgerung war groß, weil Schüssel die Interessen behinderter Menschen völlig überging und keine behinderten Menschen in die Kommission aufnahm.

Als Konsequenz formierte sich damals die „Ethikkommission für die Bundesregierung“, um die Anliegen von Behinderten- und Lebensschutz-Gruppen trotzdem sichtbar zu machen. Die „Ethikkommission für die Bundesregierung“ sah sich nicht als Konkurrenz, sondern als „Ergänzung“. Im November 2006 hat sich dieses Gremium leider aufgelöst.

Vorschlag positiv aufgenommen

„Dieser Vorschlag sollte rasch umgesetzt werden“, begrüßt die Lebenshilfe Österreich den Vorschlag und hält in ihrer Aussendung fest, es sei „wichtig, die Perspektive von Menschen mit Behinderungen in die Debatten der Bioethikkommission einzubringen“.

„Ich hoffe stark, dass dies keine Alibiaktion ist. Erkennbar wird das sicherlich an der Auswahl der Person sein“, meint die langjährige Vorsitzende der „Ethikkommission für die Bundesregierung“, Birgit Primig, in einer ersten Reaktion gegenüber BIZEPS-INFO.

„Weiters hoffe ich, dass ein inhaltlich fundierter, selbst behinderter Menschen aufgenommen wird“, so Primig abschließend.

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