Internet-Volltext-Bibliothek bidok seit 10 Jahren im Internet

Was mit einer Idee begonnen hat, ist heute die größte Internet-Volltext-Bibliothek zum Thema Integration. Eine Erfolgsgeschichte feiert ihren 10 Geburtstag.

bidok
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Kurz und schlicht war die Ankündigung von bidok in BIZEPS-INFO von November 1997. Dort stand: „Seit Oktober 1997 läuft am Institut für Erziehungswissenschaften der Uni Innsbruck das Projekt BIDOK. Ermöglicht wurde dies durch eine Startsubvention der Stiftung PROPTER HOMINES. Das Projekt BIDOK hat sich zum Ziel gesetzt, die Möglichkeiten des Internet für die Integration von behinderten Menschen zu nutzen.“

Zu den Details war weiters zu lesen: „Dabei geht es um Dokumentation durch Einrichtung einer Internet-Volltext-Bibliothek, Vernetzung von Organisationen und Personen im deutschsprachigen Raum, die im Bereich Integration tätig sind, Beratung von Organisationen und Personen, die an der Integration von behinderten Menschen arbeiten oder interessiert sind.“

Die „NutzerInnen des Informations- und Beratungsdienstes sollen so breit als möglich gestreut sein“, gab Dr. Volker Schönwiese damals bekannt.

Durchschlagenden Erfolg

Niemand konnte abschätzen, welchen durchschlagenden Erfolg die Internet-Volltext-Bibliothek bidok in den nächsten Jahren haben würde.

Schon 2003 war bidok – „die führende virtuelle Bibliothek im deutschsprachigen Raum“, berichteten wir über den Erfolg. „Bidok will Selbstbestimmung und Integration durch frei zugängliche Texte fachlich unterstützen“, erklärt Schönwiese, der selbst Rollstuhlfahrer und Mitglied der österreichischen Selbstbestimmt-Leben-Bewegung ist.

Vor zehn Jahren

Doch wie hatte es begonnen? „Am 1. Oktober 2007 wurden, finanziert durch die Stiftung PROPTER HOMINES, 3 Personen angestellt (Reinhard Burtscher, Georg Pleger und ich)“, blickt Mag. Angela Woldrich, Projektkoordination bidok, zurück und fügt an: „Natürlich ist vorher schon viel gelaufen. Es gab ein Stipendium, Tutorin, Seminar zum Thema. Aber richtig starten konnten wir am 1. Oktober 1997

Interview mit Volker Schönwiese

BIZEPS-INFO führte mit A.Univ.-Prof. Dr. Volker Schönwiese anlässlich des 10 Geburtstages folgendes Interview:

BIZEPS-INFO: Was genau ist bidok?

Volker Schönwiese: bidok (= behinderten integration dokumentation) ist eine Internet-Volltext-Bibliothek zum Thema der Integration/Inklusion von Menschen mit Behinderung.

Sie ist ohne Zugangsbeschränkung verwendbar. bidok leistet Information, (Weiter-) Bildungsarbeit und Innovationsförderung auf dem jeweils aktuellen Stand wissenschaftlicher Diskussion. Bis heute sind 1.148 Texte von 820 verschiedenen AutorInnen in bidok veröffentlicht. Derzeit wird an einer Weiterentwicklung von bidok zu einer Lernumgebung gearbeitet.

BIZEPS-INFO: Wer steht hinter bidok?

Volker Schönwiese: Unter meiner Leitung arbeiten seit 1997 verschiedene MitarbeiterInnen bei bidok. 2004 wurden die zwei Fördervereine gegründet: „bidok Österreich“ in Innsbruck und „bidok Deutschland“ an der Universität Frankfurt/ Main. So können die user bidok mit einer Mitgliedschaft (€ 36,- erm. € 12,- /Jahr) unterstützen: Leider haben beide Vereine noch zu wenige Mitglieder, um eine Grundsicherung von bidok zu ermöglichen. Die Zukunft von bidok ist nicht gesichert!

BIZEPS-INFO: Welchen Stellenwert hat bidok nach 10 Jahren erlangt?

Volker Schönwiese: bidok ist als digitale Bibliothek im europäischen Raum in ihrem Fachbereich einzigartig. Sie bietet im Unterschied zu anderen Internet-Projekten bzw. Datenbanken nicht nur Titel und Teilauszüge sondern vollständige Texte (von einschlägigen Zeitschriftenartikeln bis zu Büchern und Diplomarbeiten/ Dissertationen usw.).

BIZEPS-INFO: Wird bidok angenommen?

Volker Schönwiese: bidok ist für eine große Anzahl von Nutzern zu einem wichtigen Informationsmedium geworden. Wie die Statistik zeigt steigen die Seitenanfragen noch immer an. In diesem Jahr (2007) gab es bisher im Durchschnitt 127.077 Seitenanfragen/Monat (2006: 99.028, 2005: 83.824).

BIZEPS-INFO: Wir danken für das Interview und wünschen auch weiterhin viel Erfolg!

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