Warum macht die Aktion Leben diese Bürgerinitiative?

Die Aktion Leben hat eine Parlamentarische Bürgerinitiative "Mit Kindern in die Zukunft! - Für ein kinder- und elternfreundliches Österreich." gestartet. Warum diese Initiative notwendig ist, erklärt Mag. Martina Kronthaler gegenüber BIZEPS-INFO.

aktion leben österreich Martina Kronthaler
aktion leben österreich

Kinder sind Kinder. In unserer Gesellschaft soll jedes Kind willkommen sein, gleich ob behindert oder nicht behindert! Dafür setzt sich die Aktion Leben ein. Natürlich wissen wir auch, dass Kinder Geld kosten und mit der Freude oft finanzielle Sorgen verbunden sind.

Trotzdem bestand aber bis vor kurzer Zeit weitgehende Übereinstimmung, dass ein Kind niemals ein Schaden sein könne, für dessen Entstehen oder weitere Existenz ein Anspruch auf Ersatz bestünde.

Das hat sich leider durch Urteile des Obersten Gerichtshofes (OGH) geändert: 2006 hat der OGH den gesamten Unterhalt für ein Kind mit Down-Syndrom als Schaden anerkannt! In diesem Fall hatte der Arzt die Mutter in der Schwangerschaft nicht ausdrücklich genug auf eine mögliche Behinderung hingewiesen.

Die Folgen daraus sind schwerwiegend. Neben vielen anderen steigt der Druck auf einen Abbruch der Schwangerschaft, wenn ein Kind als „behindert“ diagnostiziert wird. Das dahinter stehende eugenische Denken wird auch andere Behinderungen erreichen: solche, die aus Geburtsfolgen entstanden sind, aus Unfällen, Krankheiten oder Demenz …

Aktion Leben hat aus diesem Grund die Parlamentarische Bürgerinitiative „Mit Kindern in die Zukunft“ gestartet. Uns ist es wichtig, dass wir gemeinsam ein grundsätzlich kinder- und elternfreundliches Klima in unserem Land schaffen. Davon sollen ALLE Kinder profitieren.

Jedes Kind soll seinen Platz haben, bestmöglich gefördert und betreut werden. Und Eltern brauchen die Sicherheit, dass sie nicht allein gelassen werden, wie immer ihr Kind auch zur Welt kommt und sich entwickelt.

Forderungen

Wir fordern einen

  • Hilfsfonds für Schwangere in Not
  • Werbung für Schwangerenberatung (selbstverständlich auch für Beratung rund um Pränataldiagnostik)
  • Solidarische, vielfältige Unterstützung für Eltern von Kindern mit Behinderung
  • Bestmögliche Kinderbetreuung: Wahlfreiheit zwischen inner- und außerfamiliärer Betreuung sowie qualitätsvolle und leistbare Betreuungsplätze

Was erwartet sich die Aktion Leben davon?

Die Bürgerinitiative soll motivieren, die Kinder- und Elternfreundlichkeit auf den Prüfstand zu stellen. Was haben wir noch übrig für Kinder? Wir wollen die derzeitige Entwicklung zu versteckter Eugenik bewusst machen. Wir erwarten, dass sich die Republik Österreich klar zum Schutz der Würde des Menschen als grundlegende Aufgabe der staatlichen Gewalt bekennt.

Deshalb soll die Gesetzgebung für einen angemessenen Ausgleich des Aufwandes sorgen, der sich aus einer Behinderung für den betroffenen Menschen selbst, aber auch für dessen sorgepflichtige Angehörige ergibt. So wollen wir Schadenersatzansprüche für die Zukunft unterbinden und Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben sichern.

Was sind die nächsten Schritte?

Möglichst viele Menschen von der Notwendigkeit unserer Forderungen überzeugen. Je mehr unterschreiben, desto größer sind Chancen, dass die Politiker und Politikerinnen unsere Forderungen umsetzen. Wir sammeln bis 30. Juni 2008 Unterschriften. Informationen unter www.aktionleben.at

Unterschriftsberechtigt sind alle österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ab Vollendung des 19. Lebensjahres.

Es braucht auch viele persönliche Gespräche. Ich freue mich zum Beispiel, wenn ich Feedback bekomme, mir Menschen ihre Erfahrungen mit dem Thema „kinder- und elternfreundliches Österreich“ erzählen. Im Herbst übergeben wir die Unterschriften den Präsidenten des Nationalrates.

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