Niederlande: Menschen getötet und keine Zeit dies zu melden?

Auf eine erschreckende Entwicklung in den Niederlanden weist die Deutsche Ärztekammer hin.

Flagge Niederlande
Bandera de los Países Bajos von Elentir / CC BY-SA 2.0

In den Niederlanden gibt es eine Euthanasieregelung, die es Ärzten erlaubt, Menschen durch Verabreichung von tödlichen Medikamentendosen zu töten, wenn sie darum bitten und ein Reihe von Vorschriften eingehalten werden.

Eine Studie besagt allerdings, dass jährlich 4000 Menschen in den Niederlanden durch Sterbehilfe getötet werden und jede vierte Tötung ohne Einwilligung der Betroffenen geschieht. Die legale Sterbehilfe sei den Ärzten teilweise zu „zeitraubend“, wurde 2003 bekannt.

Die Niederlande ging dann sogar noch einen Schritt weiter und erlaubte die ärztliche Tötung Neugeborener, wenn sie gemeldet wird und so genannte Sorgfaltskriterien eingehalten werden. Das Medienecho war weltweit gewaltig und meist sehr ablehnend.

Keine Meldungen

Nicht überraschend kommt nun folgende Meldung: „Niederländische Ärzte haben im letzten Jahr bei der zuständigen staatlichen Stelle keinen Fall der Lebensbeendigung von Babys gemeldet“, berichtete die Deutsche Ärztekammer Anfang Februar 2008 und ergänzt: „Dies hat beim Leiter der Anfang vorigen Jahres gegründeten Regierungskommission ‚Lebensbeendigung Neugeborene’ Zweifel geweckt.“

Statistisch werden 10 bis 15 Fälle jährlich in den Niederlanden pro Jahr erwartet, wurde noch vor einigen Jahren von Befürwortern der Euthanasie bei Neugeborenen errechnet.

„Henk Jan Ormel von der Fraktion der Christdemokraten (CDA) im Den Haager Parlament rief seinen Parteifreund und Justizminister Ernst Hirsch Ballin auf, für mehr Klarheit in diesem Bereich zu sorgen. Auch ihm erscheine es äußerst unwahrscheinlich, dass es wirklich keinen Fall von Euthanasie bei Neugeborenen gegeben habe“, ist dem Bericht der Deutschen Ärztekammer abschließend zu entnehmen.

Vielleicht ist auch diese Meldung den Ärzten wieder zu zeitraubend. Kritiker einer Euthanasieregelung sehen sich durch diese Vorgangsweisen bestärkt.

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Ein Kommentar

  • „Euthanasie“ ohne Einwilligung … nannte man nicht auch die Ermordung behinderter Menschen durch die Nazis (T4-Aktion) völlig verlogen „Euthanasie“ (Gnadentod)? Damals waren es 250.000 – 300.000 Menschen, die gegen ihren Willen ermordet werden. Wieviele Tote dürfen es denn diesmal werden?

    Müssen wir fürderhin erneut Angst haben, dass fleissige Ärzt*innen, die unser Leben als lebensunwert ansehen, deshalb ein wenig nachhelfen, so von Puls zu Nichtpuls??