"Ab 1. September 2008, wird wegen einer Kompletterneuerung der Aufzug in der U-Bahnstation Landstraße (U4) für ca. 7 Monate gesperrt", geben die Wiener Linien bekannt und bitten um Verständnis.
„Den Fahrgästen steht der Lift, der vom U4-Bahnsteig an die Oberfläche bzw. ins Zwischengeschoß führt, in dieser Zeit nicht zur Verfügung“, ist einer Presseaussendung der Wiener Linien am 29. August 2008 zu entnehmen.
Die Wiener Linien „bitten um Verständnis, und ersuchen ihre Fahrgäste ersatzweise den Aufzug im Zwischengeschoß zur ehemaligen Markthalle zu benützen“.
Alternativen?
Ist nun die Landstraße von der U-Bahn nicht mehr erreichbar, könnte man fragen. Zum Glück gibt es sehr wohl auch die Möglichkeit, in Zukunft die Landstraße zu erreichen. Die U-Bahn Station Landstraße ist mit der Linie U4, aber auch mit der Linie U3 erreichbar.
„Fahrgästen, die unbedingt einen Lift benötigen, empfehlen die Wiener Linien die Weiterfahrt mit der U4 zum Karlsplatz bzw. Schwedenplatz. Von dort kann man mit der Linie U1 bis Stephansplatz und anschließend mit der Linie U3 bis Landstraße fahren“, erläutern die Wiener Linien und ergänzen: „Ab dem U3-Bahnsteig Landstraße haben die Fahrgäste die Möglichkeit, mit dem Aufzug ins Zwischengeschoß und von dort weiter an die Oberfläche zur S-Bahn oder Landstraßer Hauptstraße zu gelangen“.
Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern sind solche komplexe Anfahrtrouten nicht unbekannt, da immer wieder wesentliche Lifte bei der U-Bahn ausfallen (Beispiel: Schwedenplatz) und dann alternative Wege genommen werden müssen. Auch die Station Schloss Schönbrunn ist im Herbst über einige Wochen gesperrt.
Auch die Station Schottenring war lange Jahre für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer nur bedingt nutzbar, weil Lifte an die Straßenoberfläche fehlten und erst im Mai 2008 in Betrieb gingen.
Warum dauert es so lange?
Die erschwerte Zugänglichkeit bei der Station Landstraße wird ungefähr sieben Monate bestehen. Warum dauert dies so lange? Eine berechtigte Frage, die die Wiener Linien ausführlich gegenüber BIZEPS-INFO erläutert haben.
Wie wahrscheinlich den meisten Leserinnen und Lesern bekannt, finden in diesem Bereich umfangreiche Bautätigkeiten statt. Selbst eine Totalsperre der U-Bahn-Linie U4 war angedacht; konnte jedoch zum Glück vermieden werden.
Nun ergaben sich kurzfristig notwendige Bauarbeiten und die Gelegenheit, die veralteten Liftanlagen zu erneuern. Im Rahmen dieser Bauarbeiten werden auch völlig neue Liftanlagen entstehen, die den heutigen Standards von U-Bahn-Liften entsprechen. Der neue Lift wird eine Türbreite von 90 cm aufweisen, noch transparenter ausgeführt sein (mehr Glasflächen) und für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer einen verbesserten Zugang („Durchlader“ statt eines Eckeinstiegs) bieten.
Die Wiener Linien weisen auch darauf hin, dass der bestehende Lift wahrscheinlich im Jahr 2010 im Rahmen einer Generalsanierung für ca. 3 Monate außer Betriebe genommen hätte werden müssen.
Kurzfristige Entscheidung
Auch wenn die Entscheidung sehr kurzfristig erfolgte, bemühen sich die Wiener Linien die daraus erfolgten Änderungen aufzuzeigen. An der Straßenoberfläche werden die Haltestellen der Linie O verlegt. Diese Änderungen wurden mit Interessensvertreten des ÖBSV besprochen und „ein provisorisches Leitsystem ist vorgesehen“, gibt Ing. Krpata von den Wiener Linien bekannt.
Benachrichtungssystem
„Wird es in Wien in Zukunft eine Benachrichtigung über defekte U-Bahnlifte beispielsweise als Internetangebot oder SMS-Service geben?“, fragte BIZEPS-INFO im April 2008 die Wiener Linien.
„Über einen Online-Service oder Benachrichtigungssystem denken wir derzeit gerade nach“, antwortete damals der Leiter der Pressestelle der Wiener Linien, Mag. Johann Ehrengruber. Leider gibt es diesen Service noch immer nicht. Für behinderte Fahrgäste der Wiener Linien wäre es eine wichtige Hilfe.