Dichtung und Wahrheit eines Stadtrates

Wiens Stadtrat DI Rudolf Schicker (SPÖ) lässt sich in Hochglanzillustrierten als unser Beschützer und Gönner feiern. In der Realität erweist er sich jedoch als Blockierer und Gesprächsverweigerer.

Rudolf Schicker
Votava

„Behinderte haben für die Stadt Priorität“, steht in der Zeitschrift „WIEN BEWEGT“ unter einer Überschrift „Die wichtigsten Projekte“ Wiens: „Wir haben uns bemüht, mehr Rücksicht auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen im Straßenverkehr zu nehmen“, sagt der Stadtrat in einem Interview in der Farbillustrierten. Und etwas weiter hinten werden noch einmal die Leistungen für Menschen mit Behinderungen aus Schickers Ressort ausführlich gewürdigt.

Nur Jubelmeldungen

Diesen Jubelmeldungen steht jedoch die Realität entgegen, wie sie behinderte Menschen in Wien erleben müssen:

BIZEPS wandte sich am 18. Juli 2007 an die Magistratsabteilung 46 mit der Bitte, uns die Bedingungen für die Vergabe von Behindertenparkplätzen vor Arztpraxen mitzuteilen. Dies deshalb, weil wir im Zuge des Projekts „Behinderte Menschen in Wiener Gesundheitseinrichtungen“ auf Anfragen von Ärztinnen und Ärzten gestoßen sind, wie die Kriterien für die Vergabe eines Behindertenparkplatzes vor Arztpraxen in Wien lauten.

MA 46 hüllt sich in Schweigen

Da sich die MA 46 in Schweigen hüllte, haben wir unser Schreiben am 14. Dezember 2007 urgiert und einen gleichlautenden Brief gemeinsam mit der Ärztekammer für Wien auch an Stadtrat Schicker gesandt.

Doch auch diese beiden Schreiben ereilte das selbe Schicksal wie das erste Schreiben: Sie wurden nicht beantwortet. Daher haben wir gemeinsam mit der Ärztekammer für Wien, am 16. Oktober 2008 ein weiteres Schreiben an die MA 46 und an Stadtrat Schicker abgesandt, in dem wir dringend um die Beantwortung unserer Anfrage baten.

Als erstmalige (!) Reaktion erhielten wir in der letzten Novemberwoche einen Anruf von Herrn Ing. Kaltenbrunner aus dem Büro von Stadtrat Schicker, in welchem sich der Anrufer unserem Anliegen gegenüber ablehnend äußerte, jedoch als Termin für das Einlangen der Antwort den 7. Dezember 2008 zusicherte. Wir haben nach nunmehr fast eineinhalb (!) Jahren noch immer keine Antwort erhalten.

Fragen über Fragen

Frage: Schaut so die Priorität für Menschen mit Behinderungen aus? Schaut so eine Stadt aus, die mehr Rücksicht auf behinderte Menschen nimmt? Schaut so eine gute Stadtverwaltung aus? Und: Wie wird dann vom Magistrat und vom Stadtrat erst mit einfachen Staatsbürgern umgegangen?

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