sicht:wechsel ist Teil des Programms der Kulturhauptstadt Linz09

Wir führten mit Alfred Rauch, dem organisatorischen Leiter des Kulturfestivals sicht:wechsel, ein Interview.

Kulturfestival sicht:wechsel
sicht:wechsel

„Bei einem Fest für alle ist Kultur und künstlerische Gestaltung das verbindende Moment, das unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten mit vielen Ideen an zahlreichen Orten zu ganz besonderen Gelegenheiten zusammenbringt“, ist auf der Homepage des Kulturfestival sicht:wechsel zu lesen. Das Programm startete am 18. Jänner 2008.

„Mit dem 2. Integrativen Kulturfestival sicht:wechsel setzt Oberösterreich im Jahr der europäischen Kulturhauptstadt Linz 2009 einen ganz wichtigen Impuls im Bereich der Integration und Förderung von Menschen mit Behinderung“, hält der OÖ-Landeshauptmann, Dr. Josef Pühringer (ÖVP), in einem Vorwort fest.

BIZEPS-INFO: Wie entstand das Festival?

Alfred Rauch: Das Festival entstand aus einer Initiative der Institutionen in Oberösterreich, die in der Behindertenhilfe tätig sind ( Caritas, Pro mente, Lebenshilfe, Diakoniewerk, Institut Hartheim, Die Grünen….). In all diesen Institutionen gibt es Werkstätten, wo Menschen mit Beeinträchtigung ihre künstlerischen Fähigkeiten ausprobieren und weiterentwickeln können. Ziel war es, diese teilweise außergewöhnlichen Fähigkeiten einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

BIZEPS-INFO: Wie kam die Zusammenarbeit mit Linz09 zustande?

Alfred Rauch: Airan Berg, der Verantwortliche bei Linz09 für die darstellenden Formen, war von der Idee, sicht:wechsel in das offizielle Programm der Kulturhauptstadt einzubinden, sehr angetan. Gemeinsames Ziel ist es aber, nicht mit einem mehrtägigen Festival integrative Kunst abzuhaken, sondern diese Kunstform in das ganz normale Programm einfließen zu lassen, das ganze Jahr über.

Das ist uns mit den 4 Schwerpunktblöcken, die alle thematisch ausgerichtet sind, gelungen. Der erste Block – TANZ – wurde hervorragend vom Publikum angenommen:

  • alle Vorstellungen total ausverkauft
  • große Nachfrage bei den Workshops, sodass Zusatztermine angeboten werden mussten
  • hervorragende Stimmung unter den Aktiven wie auch unter den ZuschauerInnen
  • sehr gute Rückmeldungen sowohl von der Presse als auch von den BesucherInnen

BIZEPS-INFO: sicht:wechsel findet im Jahr 2009 zum zweiten Mal statt. Interessant ist, dass viele Österreichische Gruppen vertreten sind. Wie viele Aktivistinnen und Aktivisten davon arbeiten ganzjährig und hauptberuflich als Künstlerinnen und Künstler?

Alfred Rauch: 16 Gruppen/Ensembles/KünstlerInnen aus Österreich werden im offiziellen Programm präsentiert: tanzfabrik-wien, danse brute/Wien, Christian Polster/Wien, Theater ecce/Salzburg, kuk-Theater der Pro mente OÖ/Linz, Mezzanin Theater/Graz, Die Schrägen Vögel/ Linz, SOundSO Theater/Grein, Theater Malaria/Gallneukirchen, Kraud und Ruam Theater/Hartheim, TanzkollektivKuK/Linz, Cornelia Scheuer, OÖ Rullstuhl-Rugby-Mannschaft, KulturFORMENHartheim, Vera Rebl & Helmut Brunner-Plosky, Natascha Wöss.

Internationale Ensembles und KünstlerInnen im offiziellen Programm sind: Back to Back Theater /Aus, CandoCo/ GB, DIN A 13 tanzcompany/D, tanzbar_bremen/D, Corinna Mindt, Marc Stuhlmann & Christina Zajber

Weiters nehmen 5 Künstlergruppen aus Italien, Deutschland, Tschechien, Finnland und Österreich an der internationalen Kunstwerkstatt teil.

BIZEPS-INFO: Gibt es auch im asiatischen oder afrikanischen Raum Ansätze im Bereich der integrativen Kunst?

Alfred Rauch: Meines Wissens gibt es weder im asiatischen noch im afrikanischen Raum größere Entwicklungen in diese Richtung. Dort werden Menschen mit Beeinträchtigung immer noch ganz an den Rand der Gesellschaft gerückt und müssen vielfach unter menschenunwürdigen Umständen leben. Allerdings gibt es vereinzelte Initiativen, die trotz schwierigster Bedingungen, die Lebensbedingungen von Menschen mit Beeinträchtigung versuchen zu verbessern.

BIZEPS-INFO: Wie oft spielen die Künstler/innen (außer CandoCo und Back to back-Theatre) auch auf internationalen Festivals, die nicht als „integrative“ Festivals bezeichnet werden.

Alfred Rauch: Die österreichischen Ensembles treten vorwiegend bei integrativen Veranstaltungen auf. Manche auch im Ausland (Malaria, tanzfabrik-wien, Theater Ecce, Mezzanin Theater …)

BIZEPS-INFO: Vielen Dank für das Interview.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich