Ungarn: Gehörloser Kandidat zur EU-Wahl nominiert

Die Partei "Fidesz - Ungarischer Bürgerbund" nominierte Dr. Ádám Kósa als Kandidaten für die am 7. Juni 2009 stattfindenden Europawahlen.

Bild von der SINOSZ-Konferenz in Ungarn 071207
SINOSZ

„Kósa ist Jurist und Vorsitzender des Rates der Behindertenvereinigungen sowie des Landesverbandes der Gehörlosen und Schwerhörigen“, berichtet die Budapester Zeitung.

Er wurde auf den 12 Platz der Kandidatenliste nominiert und hat „gute Aussichten“, ein Mandat zu erreichen und dann in Brüssel tätig zu sein, schätzt die Budapester Zeitung. Die Nominierung überraschte ihn positiv und er freut sich auf die zukünftige Arbeit im EU-Parlament.

Kósa liegen besonders Gleichstellungsfragen am Herzen und er hat gute Kontakte zum Europäischen Behindertenforum (EDF). Er hofft, dass sein Antreten bei der EU-Wahl eine stärkere Wahlbeteiligung unter behinderten Menschen hervorruft.

Präsident von SINOSZ

Schon seit dem Jahr 2005 hat Dr. Ádám Kósa als Präsident von SINOSZ (der ungarischen Gehörlosenvereinigung) massiv für die Rechte von gehörlosen Personen in Ungarn gekämpft.

Noch in guter Erinnerung ist die großartige Menschenkette im Dezember 2007 in Budapest im Kampf für die Anerkennung der ungarischen Gebärdensprache.

Zur UN-Konvention zum Schutze der Rechte von Menschen mit Behinderungen meinte Kósa damals: „Wir vertrauen darauf, dass Ungarn die Konvention umsetzt und die ungarische Gebärdensprache anerkennt, sowie das Recht, Gebärdensprache zu verwenden.“

Fidesz – die Partei

Die Partei Fidesz „ist eine ungarische politische Partei mit rechtskonservativer Ausrichtung“, erläutert Wikipedia und ergänzt: „Sie wurde als zuerst liberale, später dieses Antlitz verlassende Protestorganisation junger Intellektueller gegründet und hat sich zur wichtigsten bürgerlichen Partei des Landes entwickelt. Die Partei ist Mitglied der Europäischen Volkspartei.“

Bei den letzten EU-Wahlen im Jahr 2004 erreichte die Partei 47,4 % der Stimmen in Ungarn.

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