Deutschland: Nachrichtenplattform spectrum11 droht das Ende

Die Idee zum Projekt "Info- und Nachrichtendienst", dem späteren spectrum11 entstand bereits im Jahr 2001. Es wurde eine Vielzahl von Gebärdensprachvideos erstellt und online gebracht. Am 20. März veranstaltete spectrum11 eine Abschlussfeier.

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Die Projektfinanzierung für das in Deutschland beliebte Videoservice in deutscher Gebärdensprache „spectrum11“ ist ausgelaufen, gibt der Projektträger, der Gehörlosenverband München und Umland e.V., bekannt.

Ohne neue Finanzierung muss spectrum11 aufhören. Die Produktion der Filme ist aufwendig und teuer, die Projektfinanzierung aber ist ausgelaufen. Rund 500.000 Euro im Jahr würde es laut Rudolf Sailer, dem Geschäftsführer des Gehörlosenverbandes München kosten, „spectrum11“ fortzuführen.

Deutschland ein Entwicklungsland?

„Deutschland sei in dieser Hinsicht ein Entwicklungsland, ganz im Gegensatz zu Spanien, Frankreich, der Schweiz, Österreich oder skandinavischen Ländern – dort gebe es eigene TV-Kanäle für Sendungen mit Gebärdensprache“, hält die sueddeutsche.de am 21. März 2009 fest.

Es ist eine rein politische Frage, ob man allen Menschen den Zugang zu Medien und Informationen ermöglichen will oder nicht, ist dem Artikel weiters zu entnehmen.

Was tut sich in der Schweiz und Österreich?

In der Schweiz und Österreich haben sich in den letzten Jahren eine Vielzahl von hervorragenden Gebärdensprachangeboten im Internet entwickelt. Seit dem Jahr 2003 bietet „focus-5.tv“ Nachrichten im Rahmen eines Web-TV für Gebärdensprachbenutzer der Deutschschweiz an.

In Österreich war der Gehörlosenbund (ÖGLB) Vorreiter bei Gebärdensprachvideos. Einige davon werden seit Anfang 2005 im Rahmen einer erfolgreichen Kooperation auch auf BIZEPS-INFO gezeigt.

Mit „Gebärdenwelt“ hat der ÖGLB seit dem Jahr 2008 zusätzlich eine tagesaktuelle Nachrichtenplattform für die Gebärdensprachgemeinschaft geschaffen.

Jüngster Teilnehmer der bunten Szene der Anbieter von Nachrichten in Gebärdensprache ist seit Jänner 2009 „SignTime TV„.

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