BIENE-Wettbewerb gestartet

Aktion Mensch und Stiftung Digitale Chancen suchen zum sechsten Mal die besten barrierefreien Webseiten. Der Wettbewerb um die BIENE wurde gestartet. Einreichungen sind bis zum 15. Juli 2009 möglich.

BIENE Wettbewerb
Stiftung Digitale Chancen

Das Internet durchdringt fast alle Lebensbereiche. Laut (N)Onliner Atlas, Deutschlands größter Studie zur Internet-Nutzung, sind zwei Drittel der Deutschen regelmäßig online. „Diese Zahlen klingen gut“, sagt Iris Cornelssen, Leiterin Internet-Projekte bei der Aktion Mensch. „Allerdings schließen die meisten Webseiten Menschen mit Behinderung aus, denn sie sind nicht barrierefrei gestaltet.“

Um das zu ändern, wird am Europäischen Protesttag der Menschen mit Behinderung wieder der BIENE-Wettbewerb gestartet. Bewerbungen sind in vier Kategorien möglich:

  • Informations- und Kommunikationsangebote wie Themenportale, tagesaktuelle Medien oder Foren
  • Recherche- und Serviceangebote wie Fahrplanauskünfte, Routenplaner, Kataloge oder Datenbanken
  • Einkaufs- und Transaktionsangebote wie Einkaufs-, Buchungs- und Zahlungsplattformen oder -Seiten, die eine Online-Abwicklung von Behörden- und Geschäftsvorgängen ermöglichen
  • Gemeinschafts- und Interaktionsangebote wie Online-Communities und Netzwerkplattformen, Wikis oder Gemeinschaftsweblogs

Am Wettbewerb können Anbieter und Gestalter deutschsprachiger Internet-Angebote teilnehmen. Für Studierende und Auszubildende haben die Veranstalter einen Nachwuchspreis ausgeschrieben. Zudem haben Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit, Webseiten, die sie im Sinne der Barrierefreiheit für vorbildlich halten, für eine BIENE vorzuschlagen. Bewerbungen und Vorschläge können auf der Webseite des Wettbewerbs unter www.biene-wettbewerb.de bis zum 15. Juli 2009 eingereicht werden. Die Preisverleihung findet am 4. Dezember 2009 in Berlin statt.

Kriterienkatalog wird überarbeitet

Bevor die Gewinner im Dezember 2009 eine der begehrten Auszeichnungen in Empfang nehmen können, müssen sich die eingereichten Seiten einem mehrstufigen Testverfahren unterziehen. Dabei werden auch die aktuellen internationalen Richtlinien zur Zugänglichkeit von Webseiten berücksichtigt; die so genannten Web Accessibility Guidelines 2.0 (WCAG 2.0) hatte das oberste Gremium zur Standardisierung der im World Wide Web eingesetzten Techniken, das World Wide Web Consortium (W3C), erst im Dezember 2008 verabschiedet. „Mit dem neuen Kriterienkatalog wird die BIENE einmal mehr eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung eines barrierefreien Internets einnehmen“, betont Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen, die Signalwirkung des Wettbewerbs und erklärt: „Die BIENE 2009 wird eine der ersten Möglichkeiten sein, die Wirkung der neuen Richtlinien in Deutschland in der Praxis zu bewerten.“

BIENE steht für „Barrierefreies Internet eröffnet neue Einsichten“, aber auch für Kommunikation, gemeinsames Handeln und produktives Miteinander. Weit mehr als 1.400 Unternehmen und Organisationen, Behörden und Ministerien, Städte und Gemeinden sowie Vereine und Verbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol haben sich bislang mit Webseiten am Wettbewerb beteiligt – allein 2008 wieder 340. Mehr als 80 Anbieter – große Namen ebenso wie Betreiber kleinerer Webseiten – haben bisher eine BIENE gewonnen.

Am Wettbewerb können Anbieter und Gestalter deutschsprachiger Webangebote teilnehmen. Für Webentwickler in Ausbildung oder im Studium schreiben die Veranstalter einen Nachwuchspreis aus. Sonderpreise können für Lösungen vergeben werden, die spezifische Bedürfnisse einzelner Nutzergruppen berücksichtigen. Das können sein: Angebote für gehörlose Menschen, die Gebärdensprache verwenden, Angebote für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder andere herausragende und innovative Entwicklungen. Der Preis ist rein ideeller Natur. Für die Betreiber nicht kommerzieller Webseiten, wie Vereine oder Selbsthilfegruppen mit Angeboten von öffentlichem Interesse, können Förderpreise vergeben werden.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich