"... momentan sieht es so aus, als müssten wir wieder um das Recht für Integration zu kämpfen beginnen!" - so die verbitterten Reaktionen von Eltern auf die aktuelle Situation in österreichischen Pflichtschulen.

„Seit Jahren fühlen wir Eltern uns als BittstellerInnen“ so Maria Brandl, Vorsitzende von Integration:Österreich. „Zum einen um überhaupt zur Möglichkeit nichtaussondernden Unterrichts zu kommen andererseits um diesen auch noch unter akzeptablen und qualitätsvollen Rahmenbedingungen zu erreichen. Massive Sparmaßnahmen bewirken schlechtere Rahmenbedingungen und Lernchancen für ALLE – für Kinder mit Behinderungen bedeuten sie jedoch das AUS der Integration.
Nach 10 Jahren Schulintegration in der Volksschule gibt es seit 1997 auch gesetzliche Grundlagen in der Sekundarstufe I sowie seit heuer in der Lehrlingsausbildung. Was jedoch zwischen der 8. Schulstufe und der Erfüllung der Pflichtschulzeit bzw. der weiterführenden Berufsausbildung? Seitens BM Gehrer ist nicht einmal ein Bemühen zu bemerken, betroffenen Eltern aber auch engagierten PädagogInnen Gesetzesentwürfe für Berufs- und Allgemeinbildende Schulen in Aussicht zu stellen. Sie beschränkt sich darauf, junge Menschen mit Behinderung „ins Leben hinein zu begleiten“, ohne Anspruch auf Gleichstellung im Bildungsangebot!
„Der wichtigste Schritt, der noch vor uns liegt, ist die Verankerung von nichtaussondernder Bildung innerhalb eines umfassenden einklagbaren Bundesbehinderten-Gleichstellungsgesetzes“, so Frau Brandl.
Ein steiniger Weg liege noch vor den Eltern, da es des politischen Willens bedarf, strukturelle, institutionelle sowie gesetzliche Veränderungen durchzuführen und diese auch mit den entsprechenden Ressourcen umzusetzen. Nur so könne qualitätsvolle, flächendeckende integrative Bildung als Voraussetzung für ein möglichst selbstbestimmtes und selbstständiges Erwachsenenleben unserer Kinder und Jugendlichen mit Behinderung erreicht werden.
Heidi Koch,
12.12.2003, 09:16
Aus eigener Erfahrung mit unseren Sohn Martin finde ich es wichtig, daß Jugendliche mit Lernstörungen die Möglichkeit haben mit Gleichaltrigen gleichzeitig ihre Fähigkeiten in Form von Bildung zu festigen und zu erweitern und die Pubertät zu erleben. Die SchulkollegInnen sind in Zukunft die Entscheidungsträger über die Mitarbeiter. Sie treffen mit dem Gesetzgeber die Entscheidung über Integration oder Aussonderung. I:Ö ist ein Markenzeichen und ein Hoffnungsanker für Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung. I:Ö bietet nicht nur Eltern Bildungsmöglichkeiten an, um die Integration zu unterstützen. mfg Heidi Koch