2003: Europäisches Jahr der Menschen mit Behinderungen – Hoffnung oder Resignation?

Die Forderungen der Behindertenverbände an die österreichische Innenpolitik

EU-Jahr von Menschen mit Behinderungen
Europäische Union

Das „Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen“ wurde seitens der Österreichischen Bundesregierung mit einem wahren sozialpolitischen Knalleffekt begonnen: Seit dem Vorschlag des SPÖ Vorsitzenden Alfred Gusenbauer, das Pflegegeld durch ein Pflegescheck-System zu ersetzen, steht das Pflegegeld wieder im zentralen Mittelpunkt der Diskussionen. Kein Wunder, ist es doch die zentrale Errungenschaft der Behindertenbewegung des letzten Jahrzehnts und der entscheidende Schritt zum selbstbestimmten Leben.

„Durch die intensive Öffentlichkeitsarbeit der letzten Wochen kann der Eindruck gewonnen werden, es gäbe keine anderen Forderungen außer jenen im Zusammenhang mit dem Pflegegeld,“ umreißt Eduard Riha, Generalsekretär der ÖAR, die Situation. Die ÖAR, Dachverband der Behindertenverbände Österreichs, tritt mit der heutigen Pressekonferenz als Veranstalter auf.

Erstmals geben heute fünf Vereine gemeinsam ihr Statement und ihre Forderungen an die Österreichische Innenpolitik ab: Integration Österreich (I:Ö), Lebenshilfe Österreich, Österreichischer Kriegsopfer- und Behindertenverband (KOBV), Österreichischer Zivilinvalidenverband (ÖZIV) und Selbstbestimmt Leben Österreich (SLIÖ).

Sie alle haben in ihrer Rolle als VertreterInnen einer Behindertengruppe spezielle, auf ihre Zielgruppe gerichtete Forderungen, die mit folgenden Schlagwörtern umrissen werden können: Gleichstellung, Recht auf Bildung, Chancengleichheit, Rehabilitation und Arbeitsmarkt sowie die Etablierung eines neuen Bildes geistig behinderter Menschen und die Sensibilisierung für die Anliegen der behinderten Menschen generell.

Was sich jedoch alle fünf Verbände gemeinsam erwarten bzw. erhoffen ist, dass die Öffentlichkeit im „Europäischen Jahr der behinderten Menschen 2003“ für behindertenpolitische Anliegen besonders sensibilisiert werden kann und Menschen mit Behinderungen zunehmend mehr als selbstverständlichen Teil der Bevölkerung wahrnimmt.

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